Ehemaliger DÖSTA-Vorsitzender Dietrich Ritschl verstorben

Rosemarie und Dietrich Ritschl

Dietrich Ritschl und seine auch schon verstorbene Frau Rosemarie, Foto: Ökumenische Rundschau/Fernando Enns

(17.01.2018) Kurz vor seinem 89. Geburtstag ist Professor Dietrich Ritschl, von 1979 bis 1987 Vorsitzender des Deutschen Ökumenischen Studienausschusses (DÖSTA), nach langer Krankheit am 11. Januar 2018 verstorben. Ritschl wirkte zuletzt als Professor für Systematische Theologie an der Universität Heidelberg. Dietrich Ritschl wurde am 17. Januar 1929 in Basel geboren und studierte in Tübingen, Basel und Bern Evangelische Theologie. Nach seinem Vikariat war er Pfarrer einer deutschen Gemeinde in Schottland und wurde in Edinburgh promoviert. Es folgten Lehraufträge in Kanada, den USA und in Deutschland. 1983 wurde Ritschl zum Professor für Systematische Theologie an der Universität Heidelberg berufen und übernahm die Leitung des dortigen Ökumenischen Instituts. Neben der Ökumene galt sein besonderes Interesse der Medizinethik. Zudem engagierte sich Ritschl stark für Fragen des konziliaren Prozesses.

Wichtige Studien im DÖSTA angeregt

Die Wahl Dietrich Ritschls zum Vorsitzenden des DÖSTA 1979 wurde als Zäsur begriffen. Ritschl hatte neben den engen Kontakten zum Ökumenischen Rat der Kirchen auch die Zusammenarbeit mit dem Einheitsrat des Vatikan und den anderen konfessionellen Weltbünden verstärkt. In die Zeit seines Vorsitzes fielen wichtige Arbeiten und Studien, u.a. zur Ekklesiologie und der internationalen Seelsorge. Zudem organisierte er 1982 ein viel beachtetes Symposium zum Luthergedenkjahr 1983. Ritschl hatte zudem die Arbeit des DÖSTA neu strukturiert.

Die ACK in Deutschland ist dankbar für das vielfältige ökumenische Wirken Dietrich Ritschls und weiß ihn in den Händen Gottes geborgen.

Literaturhinweis:

Dietrich Ritschl, Der Richtwert ökumenischer "Großthemen" und das Wächteramt de DÖSTA, in: Ökumenische Rundschau 45 (1996), 415-431

Erich Geldbach, Der Deutsche Ökumenische Studienausschuss (DÖSTA). Chronik der ersten fünf Jahrzehnte, Frankfurt/Paderborn 2010, (zur Ära Ritschl vgl. S. 101-142)