2017 als ACK gemeinsam feiern

Marianne Wagner (re.) wurde von Siegfried Schmitt (li.) als Geschäftsführerin der ACK Südwest verabschiedet

(5.11.2013). 30 Delegierte aus neun Mitgliedskirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in der Region Südwest trafen sich zu ihrer Herbstversammlung in Trier. Ein Schwerpunktthema war die Frage nach einer Beteiligung der ACK am 500jährigen Jubiläum des Thesenanschlags von Martin Luther am 31. Oktober 2017. Als Gesprächspartner war dazu der Trierer Weihbischof Dr. Helmut Dieser eingeladen.

Weihbischof Dieser verwies auf die positiven Erfahrungen der ökumenisch ausgerichteten Heilig-Rock-Wallfahrt 2012. Dabei habe sich das Gastgebermodell bewährt, bei dem eine Konfession die anderen zum Mitfeiern einlade. Zugleich gab er zu bedenken, dass konfessionell geprägte Anlässe wie das Reformationsjubiläum umso eher ökumenisch mitgetragen werden können, je stärker sie auf Jesus Christus ausgerichtet seien. „Ein Christusfest, das Jesus als Freund der Armen und als gerechter Richter in den Mittelpunkt stellt, können die anderen Konfessionen gerne mitfeiern“, so Dieser. Der Vorsitzende der ACK-Region Südwest und Trierer Ökumenebeauftragte, Siegfried Schmitt, berichtete in diesem Zusammenhang vom aktuellen Planungsstand für eine gemeinsame Feier des Reformationsgedenkens im Rheinland. Drei Landeskirchen, fünf Bistümer und weitere Konfessionen sind gemeinsam unterwegs, um Möglichkeiten und Grenzen eines „Christusfestes 2017“ unter der Perspektive „Ökumene der Profile, der Gaben und der Umkehr“ auszuloten.

Ein weiteres Thema war die Frage, wie die ACK und die Kirchen insgesamt nach außen hin wahrgenommen werden. Dazu gab der Journalist Martin Rothe aus Frankenthal zu bedenken, dass die ACK nur in Theologenkreisen bekannt sei. Allenfalls werde in ihr ein „Club der Rechtgläubigen“ gesehen, dessen Mitglieder sich gegenseitig als Christen anerkennen und Kontakte miteinander pflegen. Für lebhafte Diskussionen sorget die These von Rothe, dass die ACK nur dann eine Zukunft habe, wenn sie sich zu einem Christenrat fortentwickelt, der das Gesicht der ganzen Kirche nach außen ist.

In Deutschland, wo der Anteil der Christen stetig im Sinken begriffen sei, würden die Kirchen immer mehr überkonfessionell wahrgenommen. Für die Zukunft empfahl Rothe deshalb, Leuchttürme zu bilden anstatt zu versuchen, weiter in der Fläche präsent zu bleiben. „Es braucht Menschen, die brennen und nicht nur in die Asche starren“, so Rothe weiter. In Zukunft werde die Trennlinie nicht mehr so sehr zwischen den Konfessionen oder zwischen liberal und konservativ verlaufen, sondern ob eine Kirche missionarisch sei oder nicht. Als Vorbild verwies er auf Papst Franziskus, der die Christen aufrufe, furchtlos aus sich herauszugehen, den Menschen zu dienen und so Salz der Erde zu sein. Die aktuellen „Wüstenerfahrungen“, die die Kirchen machen, könnten dabei den Boden für ein neues Aufblühen der Ökumene bereiten.

Im Rahmen der Versammlung wurde die langjährige Geschäftsführerin Marianne Wagner verabschiedet. Die Pfarrerin der Pfälzischen Landeskirche wird sich in Zukunft ganz ihren weltkirchlichen Aufgaben widmen. Ihre Nachfolge tritt Pfarrer Thomas Borchers, Referent im Landeskirchenrat der Evangelischen Kirche der Pfalz, an. Ebenfalls verabschiedet wurde Diakon Werner Gehrlein, der in den vergangenen elf Jahren Delegierter des Bistums Speyer in der ACK-Region Südwest gewesen ist. Der Vorsitzende Siegfried Schmitt bedankte sich bei beiden, würdigte ihren großen Einsatz und wünschte ihnen für die Zukunft Gottes Segen.