DÖSTA-Vorsitzender Söding: Ökumenisch verbindendes Reformationsgedenken macht Hoffnung

Prof. Dr. Thomas Söding am Schreibtisch

Prof. Dr. Thomas Söding, Foto: RUB

(28.09.2017) Das ökumenisch verbindende Reformationsgedenken im Jahr 2017 macht Professor Thomas Söding, Vorsitzender des Deutschen Ökumenischen Studienausschusses und Professor für Neues Testament an der Ruhr-Universität Bochum (RUB), sehr zuversichtlich. In einem Interview zu 500 Jahre Reformation mit dem Internetportal der Universität Bochum würdigte er zudem Martin Luthers exegetische Arbeit: "Er hat auf die Bibellektüre als theologische und politische Erkenntnisquelle gesetzt. Das war und ist wegweisend." Heute sei die Reformation ein starker Impuls, neue Formen einer kirchlichen und gesellschaftlichen Einheit zu suchen, die Vielfalt nicht beschneide, sondern unterschiedliche Kräfte freisetze und bündele. Im Konfessionalismus sieht Söding keine Zukunft. Die Kirche müsse lernen, mit offeneren, freieren Formen der Zugehörigkeit zu leben. "Die strenge Abgrenzung evangelisch oder katholisch wird Vergangenheit sein. Aber die Konfession, das Bekenntnis zu Jesus Christus, wird immer weniger selbstverständlich und deshalb immer wichtiger sein: in Wort und Tat."

Interview mit Prof. Dr. Thomas Söding

Prof. Dr. Thomas Söding ist seit 2008 an der RUB und leitet dort den Lehrstuhl für Neues Testament an der Katholisch-Theologischen Fakultät. Er ist unter anderem Mitglied der Lutherisch/Römisch-Katholischen Kommission für die Einheit und der bilateralen Arbeitsgruppe der Deutschen Bischofskonferenz und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands. Seit 2008 sitzt er auch im wissenschaftlichen Beirat zum Reformationsjubiläum 2017. Er ist ständiger und einziger katholischer Gast der Kammer für Theologie der Evangelischen Kirche in Deutschland und Vorsitzender des Deutschen Ökumenischen Studienausschusses der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen.