Gemeinsam unterwegs zum Reformationsjubiläum: interaktives Online-Projekt gestartet

Mit dem Dokument "Vom Konflikt zur Gemeinschaft" setzt sich ein ökumenisches Online-Projekt auseinander.

(02.05.2014) Unter der Adresse www.2017gemeinsam.de ist seit kurzem ein ökumenisches interaktives Online-Projekt eröffnet worden. Auf dem Portal werden Themen rund um das im vergangenen Jahr von der gemeinsamen Dialogkommission von Lutherischem Weltbund (LWB) und dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen herausgegebene Dokument „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ dargestellt. Das Internetprojekt steht unter dem Motto „2017 gemeinsam unterwegs“ und wird vom Deutschen Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) und vom Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik in Paderborn getragen. Ziel ist es, das ökumenisch bedeutsame  Dokument in Deutschland bekannt zu machen und eine Diskussionsplattform für Fragen der Ökumene bereitzustellen.

Der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland (VELKD), Landesbischof Karl-Hinrich Manzke, sieht in dem Projekt die Chance für einen weitgefächerten Dialog zu ökumenischen Themen. „Die Frage, die sich uns heute genauso wie vor 500 Jahren aufdrängt, lautet: Welche und wie viele Reformen benötigen Kirche und Gesellschaft, um ihrem Auftrag gerecht zu werden? Und: Können wir die über Jahrhunderte wirksame Dynamik der Reformation eines Martin Luther für unsere heutigen Fragen nutzen? So laden wir mit dem Projekt ,2017 gemeinsam unterwegs‘ dazu ein, sich an der Diskussion zu aktuellen Themen des christlichen Glaubens und des ökumenischen Miteinanders zu beteiligen. Ich wünsche dem Projekt viele Kommentatoren und Besucher. Es freut mich, dass ich gleich zu Beginn meiner Zeit als Catholica-Beauftragter ein Projekt dieser Art starten und begleiten kann.“

Der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Gerhard Feige, hält das Projekt „2017 gemeinsam unterwegs“ für eine gute Möglichkeit, sich mit dem Dokument „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ auseinanderzusetzen, dessen Impulse aufzunehmen und darüber miteinander ins Gespräch zu kommen. „Mit dem ökumenischen Text aus dem vergangenen Jahr haben wir einen gemeinsamen Blick auf die Reformation und die nachfolgende Geschichte geworfen. Heute stellt sich für uns manches anders dar. Deshalb freue ich mich, dass wir zu dieser ökumenischen Diskussion anregen und einladen können. Ich sehe das Projekt als ein Teilstück des Weges, auf dem wir gemeinsam unterwegs sind, zum Reformationsjahr 2017, aber auch unterwegs zu Jesus Christus, in dessen Licht wir uns untereinander tiefer erkennen und verbinden können.“

Neben der Möglichkeit, den ökumenischen Dialogtext Absatz für Absatz zu kommentieren, regen wöchentliche Kurzbeiträge von je zwei bekannten Personen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche zu weiteren Beiträgen an. Die zur Diskussion gestellten „Fragen der Woche“ beziehen das Dialogdokument auf aktuelle theologische, kirchliche und gesellschaftliche Fragen wie beispielsweise: „Braucht die Kirche einen Papst?“, „Religionsfrieden – Wie ist eine friedliches Zusammenleben heute möglich?“ oder „Wieviel Freiheit braucht der Mensch?“ Die ersten beiden Beiträge stammen von Landesbischof Manzke und Bischof Feige, die nächsten Statements werden u. a. von Norbert Lammert und Klaus Töpfer sein. Eine thematische Bündelung findet anhand der fünf ökumenischen Imperative des Textes „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ statt, die zur Veränderung und Einheit aufrufen. Die Konkretionen daraus sollen in Handlungsoptionen für das ökumenische Miteinander einmünden. Es ist geplant, die kommentierte Fassung des Textes nach Ende des Projekts an den LWB und den Päpstlichen Einheitsrat zu überreichen. Die Internetseite www.2017gemeinsam.de ist vom 23. April bis zum 21. November 2014 online.

Weitere Informationen finden Sie unter www.2017gemeinsam.de.

 

Gedenken an das Reformationsjubiläum durch die ACK

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) hat im Blick auf das Reforamtionsgedenken im Jahr 2017 einige Aktivitäten gestartet. Dazu gehört unter anderem das Projekt "Die Bibel neu als Schatz entdecken", bei dem die unterschiedlichen Zugänge der Konfessionen zur Bibel und ihr Gebrauch im Leben der Kirchen beleuchtet werden. In Kürze wird dazu eine Publikation der ACK veröffentlicht. Außerdem beging die ACK im August 2013 einen gemeinsamem Pilgerweg mit der Bibel in Wittenberg. Weitere Pilgerwege sowie Material zu solchen Veranstaltungen sind in Vorbereitung.