Immer noch in der ersten Phase des ökumenischen Weges

Nikolaus Schneider gab der Synode der EKD seinen letzten Bericht. Foto: EKD

(9.11.2014) In seinem letzten Bericht als Ratsvorsitzender hat Nikolaus Schneider noch einmal Bilanz gezogen. Im Blick auf das ökumenische Miteinander sieht er die Kirche immer noch "in der ersten Phase". Zwar sei schon vieles erreicht worden. Schneider würdigte dabei insbesondere die ökumenische Öffnung der römisch-katholischen Kirche seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Über die Konfessionsgrenzen hinweg werde Jesu Gebet um die Einheit (Joh 17,21) als Ermutigung und Verpflichtung verstanden, "einander als Geschwister im Glauben anzusehen, anzunehmen und für die Einheit der christlichen Kirchen zu arbeiten". Schneider freute sich darüber, dass die Gebetswoche für die Einheit der Christen und ökumenische Gebete, Andachten und Gottesdienste sich mittlerweile sehr gut etabliert hätten. Ein Desiderat sei nach wie vor die Rezeption der "Dokumente wachsender Übereinstimmung", die auch in theologischen akademischen Kreisen noch wenig Beachtung finden würden.

Bei aller Freude über das bislang Erreichte gebe es nach wie vor noch viele ökumenische Herausforderungen. Zu diesen gehöre auch das ökumenische Miteinander beim Reformationsgedenken 2017. Hier sei die EKD im Gespräch mit der Deutschen Bischofskonferenz über die ökumenische Beteiligung. "Erste Ergebnisse der Arbeitsgruppe 'Healing of memories' lassen hoffen, dass es nicht nur zu einem gemeinsamen Gedenken, sondern auch zu gemeinsamer Umkehr, Hinwendung zu Christus und deshalb zu einem gemeinsamen Feiern kommt", sagte Schneider. Auch die regelmäßigen Dialoge mit der Orthodoxie würdigte Schneider. Hier sei mittlerweile eine vertrauensvolle Weggemeinschaft entstanden.

Der Präsident des Zentralrats der Deutschen Katholiken, Alois Glück, dankte Schneider für das ökumenische Miteinander. In der römisch-katholischen Kirche bestehe mit Papst Franziskus eine Hoffnung des Aufbruchs, die sich auch auf das ökumenische Miteinander auswirke. Glück regte ein ökumenisches Aktionsbündnis für Palliatv- und Hospizmedizin an. Anschließend bedankte sich Metropolit Augoustinos, Vorsitzender der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, bei der EKD für das gute Miteinander. "Ich lerne immer noch dazu und freue mich jedes Mal auf den ökumenischen Austausch", so der Metropolit.  

Ratsbericht von Nikolaus Schneider als Video

Grußwort des Präsidenten des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken Alois Glück

Grußwort des Vorsitzenden der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland Metropolit Augoustinos 

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