Interkulturelle Woche eröffnet

(23.09.2013) Stellvertretend für alle katholischen Bistümer und evangelischen Landeskirchen wurde am Samstag, dem 21. September 2013, die diesjährige Interkulturelle Woche in Kiel eröffnet. In der St. Nikolaikirche feierten rund 400 Menschen einen ökumenischen Gottesdienst unter dem Motto „Wer offen ist, kann mehr erleben“. Den Gottesdienst leiteten Landesbischof Gerhard Ulrich (Ev.-luth. Kirche in Norddeutschland), Geistlicher Rat Georg Bergner (Leiter der Pastoralen Dienststelle des Erzbistums Hamburg) und Athenagoras Ziliaskopulos von der Griechisch-Orthodoxen Metropolie in Deutschland.

In seiner Begrüßung betonte Landesbischof Ulrich die Notwendigkeit, offen zu sein gegenüber Flüchtlingen, Asylsuchenden und Zuwanderern. Seit Wochen müsse man aggressive Proteste vor Flüchtlingsunterkünften beobachten: „Mancherorts fliegen Brandflaschen auf Flüchtlingsunterkünfte, werden Neonazi-Parolen gerufen und Menschen bedroht, die bei uns Schutz vor Gewalt und Verfolgung suchen. Wir alle müssen dafür Sorge tragen, dass politische Debatten mit ‚Das Boot ist voll‘-Rhetorik und rassistische Gewalt keine Chance haben“, sagte Ulrich. Mit Initiativen wie der Interkulturellen Woche würde „eine gesellschaftliche Kultur des Willkommens geschaffen, anstatt Flüchtlinge und Asylsuchende zum Problem zu erklären“, so Ulrich weiter.

Im Rahmen einer Auslegung der biblischen Erzählung über die Erhörung der Bitte einer heidnischen Frau (Mk 7,24-30) nahm Geistlicher Rat Bergner auch Bezug auf das gemeinsame Wort der Kirchen zur Interkulturellen Woche, in dem der gleichberechtigte Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe für alle Menschen gefordert wird. Ungeachtet der Tatsache, dass sich viele Erwartungen an Zuwandernde richten, sei auch ein Umdenken in der Aufnahmegesellschaft nötig. Wer lange in Deutschland lebe, müsse einen sicheren Aufenthaltsstatus erhalten. Dies sei ein Schlüsselelement gelingender Integration.

Die Interkulturelle Woche ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie wird von den Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, Kommunen, Ausländerbeiräten und Integrationsbeauftragten, Migrantenorganisationen und Initiativgruppen unterstützt und mitgetragen. An der Interkulturellen Woche beteiligen sich zahlreiche Gemeinden, Vereine, Vertreter von Kommunen und Einzelpersonen in mehr als 500 Städten, Landkreisen und Gemeinden mit rund 4.500 Veranstaltungen zur Interkulturellen Woche. 

Auf der Homepage der Interkulturellen Woche finden Sie das Gemeinsame Wort der Kirchen, eine Online-Datenbank sowie Materialien des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses zur Interkulturellen Woche wie Plakate, das Materialheft und Postkarten.