Naturschutz gemeinsames Anliegen der Religionsgemeinschaften

Bei einem Dialogforum in Bonn diskutierten Vertreter von Religionsgemeinschaften über gemeinsame Aufgaben im Naturschutz. Foto: ACK

(27.02.2015) Ein schonender Umgang mit der Natur und die Erhaltung der biologischen Vielfalt sind gemeinsame Anliegen verschiedener Religionsgemeinschaften. Auf einem zweitägigen Dialogforum im Bundesamt für Naturschutz (Bonn) hatten sich Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften zum Thema ausgetauscht. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland stellte den ökumenischen Tag der Schöpfung vor.

Das Forum befasste sich ausgiebig mit der Bedeutung von Natur und biologischer Vielfalt in den verschiedenen Religionen, unter ihnen Sikh, Muslime, Juden, Hinduisten, Eziden, Christen, Buddhisten, Bahai und Aleviten. Thematisiert wurde im Gegenzug die Frage, was Naturschützer von den Religionsgemeinschaften erwarten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich begeistert von der großen Übereinstimmung im Gedankengut in Bezug auf Natur und Umwelt in den unterschiedlichen Religionsgemeinschaften. Das Dialogforum war getragen von großer Offenheit und Dialogbereitschaft sowie dem Willen an einer Fortsetzung der weiteren Zusammenarbeit.

Im Kern einigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer darauf, sich in ihren Religionsgemeinschaften für den Naturschutz und den Erhalt der biologischen Vielfalt einzusetzen sowie dabei auch interreligiös zusammenzuarbeiten. Zudem regte das Forum an, Freiflächen um Gebäude wie Synagogen, Tempel, Kirchen, Moscheen oder Friedhöfe noch stärker als bisher zu Orten der biologischen Vielfalt zu machen. Das gelte auch für die in zahlreichen Städten entstehenden Interkulturellen Gärten. Für Gemeinden, Schulen und andere Bildungseinrichtungen sollen Interreligiöse Teams für Natur und biologische Vielfalt gebildet werden, die angesichts unterschiedlicher religiöser Traditionen die gemeinsamen Aufgaben bei der Erhaltung und Bewahrung der Natur darstellen und erörtern.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verabredeten, ein Netzwerk der Religionen für den Naturschutz zu bilden. Das Dialogforum vereinbarte, auf Basis der Gespräche eine Erklärung zu formulieren, die dann von hochrangigen Vertretern der Religionsgemeinschaften sowie Naturschutzakteuren unterzeichnet werden soll. Damit wurde eine Projektgruppe beauftragt, die umgehend die Arbeit aufnehmen wird.