Europa braucht das Zeugnis der Kirchen

Aneglo Kardinal Bagnasco (li) und Christopher Hill, Bild: KEK

Aneglo Kardinal Bagnasco (li) und Christopher Hill, Bild: KEK

(18.01.2018) Anlässlich der Gebetswoche für die Einheit der Christen haben die Präsidenten der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), Christopher Hill, und des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen Angelo Kardinal Bagnasco, die Kirchen zum gemeinsamen Zeugnis für die Hoffnung aufgerufen. Europa brauche die Hoffnung des Evangeliums, schreiben die Präsidenten in ihrer gemeinsamen Botschaft. Wirtschaftlicher Wohlstand allein könne die Herzen der Menschen nicht befriedigen. "Wer für das Evangelium offen ist, entdeckt die Anderen, die Leidenden, die Alten, die Arbeitslosen, fühlt sich mit ihnen solidarisch und schafft damit Hoffnung", heißt es in dem Schreiben.

Das Motto "Deine Rechte, Herr, ist herrlich an Stärke" (Ex 15,16a) weise darauf hin, dass die Würde des Menschen durch neue Formen der Sklaverei bedroht sei. Die Präsidenten verweisen dabei insbesondere auf die zahlreichen Menschen auf der Flucht, "die durch Krieg und Armut gezwungen sind, ihre Familien und Häuser zu verlassen". Eine bessere Zukunft sei nur dann möglich, "wenn wir Gott und unseren Herzen folgen, wenn wir Gerechtigkeit praktizieren, als Einzelne wie auch als Gemeinschaft".

Um so wichtiger sei das Zeugnis einer sichtbaren Gemeinschaft der Kirchen, wie es sich in der Gebetswoche für die Einheit der Christen ausdrücke. Die Einheit werde zudem gefestigt durch die Solidarität mit den verfolgten Christen, mit allen, die in Armut und Ausgrenzung leben sowie der Förderung eines Europas, das sich um die spirituellen und materiellen Bedürfnisse seiner Bürger kümmert. Die Präsidenten fordern daher die Gläubigen dazu auf, beharrlich zu bleiben, "sowohl was die Hoffnung, als auch was das Bezeugen des Evangeliums anbelangt".

Gemeinsame Botschaft der Präsidenten der CCEE und der KEK zur Gebetswoche für die Einheit der Christen