Gleiche Rechte für Frauen

(21.01.2013) Braunschweig. Einen stärkeren Einsatz für die Geschlechtergerechtigkeit hat Landesbischof Weber zum Auftakt der Gebetswoche für die Einheit der Christen gefordert. In ungerechten Geschlechterverhältnissen sei häufig eine "implizite Gewalt" verankert, sagte er am Sonntag, 20. Januar, im Braunschweiger Dom. Als Beispiel nannte er die brutale Vergewaltigung einer jungen Frau in Indien, die weltweit öffentliches Entsetzen hervorgerufen hatte.

Es gehe darum, Frauen die gleichen Rechte in unserer Gesellschaft und Kirche zuzubilligen wie Männern. Die von Christus geschenkte Freiheit habe Auswirkungen auf das politische, soziale und öffentliche Leben, so der Landesbischof. Gott erlaube es nicht, dass wir Unterschiede zwischen seinen Geschöpfen aufrichten. Das bedeute auch, dass Liebe und Freundlichkeit Teil der Rechtspraxis sein sollten, damit die Gerechtigkeit ihren Namen verdiene.

Weber machte auf die Lage der "Dalits" in Indien aufmerksam. Die zumeist christliche Bevölkerungsgruppe werde durch das indische Kastenwesen diskriminiert und ausgebeutet. Die Materialien für die Gebetswoche sind diesmal von den Dalits entwickelt worden.

Auch der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Pfarrer Dr. Olav Fykse Tveit (Genf), unterstrich die Aufgabe der Kirchen, sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. Bei der erstmaligen Verleihung des Ökumenepreises der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland ebenfalls in Braunschweig rief er die Kirchen außerdem dazu auf, "mit Kraft und Energie" den ökumenischen Weg weiterzugehen. Den mit 3000 Euro dotierten Preis erhielt das Bibelprojekt "Göttinger Psalter".

Verfasser: Michael Strauss


Predigt im Wortlaut