Fahrradpilger waren am Rhein unterwegs

Einzelne Radfahrer

Radpilger unterwegs am Rhein, Foto: ekiba

(29.08.2017) Im Sommer des Reformationsjubiläums waren 20 Dauerpilger zu einem länderübergreifenden „Fahrradpilgerweg" zu beiden Seiten des Rheins gestartet. Regional waren jeweils Tagesgäste als Mitfahrerinnen und Pilger willkommen. Vom 29. Juli bis zum 11. August führte die Route vom Bodensee bis nach Worms. Unterwegs haben die Radlerinnen und Radler die geistlichen und gesellschaftlichen Wirkungen der Reformation bis in die Gegenwart an vielen Stationen entlang des Rheins erfahren. Basel, Müllheim, das Atomkraftwerk Fessenheim, Colmar, Sélestat, Straßburg, Kehl-Kork, Leutesheim, Rastatt, Schwarzach, Bretten, Speyer, Schwetzingen und Heidelberg liegen auf dem Pilgerweg nach Worms.

„Die Reformation hat schon vor 500 Jahren auf vielfältige Weise Grenzen überschritten. Daran knüpft unser Pilgerweg an", hatte der elsässische Kirchenpräsident und Präsident der Konferenz der Kirchen am Rhein, Christian Albecker, im Vorfeld geworben. Die Kirchen am Rhein waren Veranstalter der Radpilgerreise zum Reformationsjubiläum. „An Orten diesseits und jenseits des Rheins erfahren die Pilgerinnen und Pilger, wie die Reformation damals die Welt, die Kirche und die Menschen verändert hat, und machen an Stationen Halt, wo heute neue und nachhaltige Wege in die Zukunft erkennbar sind", erläutert Dekan i.R. Hans-Joachim Zobel, der die Tour organisiert hat. Es gehe um Klimagerechtigkeit, um Gastfreundschaft für Flüchtlinge, um neue Energiekonzepte und gerechtes Wirtschaften.

„Die Fahrradpilgernden werden Zeugen von kleinen und großen Veränderungen durch Gemeinden und Initiativgruppen", würdigte Oberkirchenrat Matthias Kreplin (Karlsruhe) die Aktion im Vorfeld. Er freue sich, dass bei den Veranstaltungen und Gesprächen Pilger und Menschen aus den Gemeinden aufeinander treffen und sich austauschen, „auch zu Fragen, die uns global betreffen". Auf diese Weise verbinde sich das Fahrradpilgern mit dem „Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens" des Ökumenischen Rates der Kirchen und mit Aufbrüchen von Kirchen weltweit.

Stationen der Reformations-Fahrradpilger auf dem Weg von Konstanz nach Worms waren

03.08. Ankunft und Begrüßung durch Jean-Claude Heatty Colmar, Centre Théodore Monod

04.08. Vortrag "Solus Christus" (Christus allein) von Prof. em. Gérard Siegwalt Sélestat, Eglise Protestante,

05.08. Stadtrundgang durch das reformatorische Straßburg, 14.30 Uhr

06.08. Gottesdienst mit Pfarrer Jörg Allgeier, Leutesheim (Kehl), Evangelische Kirche, 10.15 Uhr

07.08. "Vom gerechten Krieg zum gerechten Frieden – von der Reformation zu einer notwendigen Transformation!", das Beispiel der Friedensinitiative badischen Landeskirche und weiterer Initiativen mit Pfarrer Dietrich Becker-Hinrichs, Bretten, Gemeindehaus in der Stiftskirche

08.08. "Die Protestantin von Speyer", Speyer, Gedächtniskirche

09.08. "Pilgrimage of Justice and Peace" mit Pfarrer Thilo Müller und Dekan i.R. Hans-Joachim Zobel, Schwetzingen, Luther-Haus

10.08. Reformation radikal - Martin Luther, der Wucher, das heutige Wirtschafts- und Finanzsystem, Gespräch mit Prof. Dr. Ulrich Duchrow, Heidelberg, Gemeindehaus an der Lutherkirche

11.08. Abschlussgottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche in Worms

Weitere Informationen unter www.ekiba.de/fahrradpilgern