Ökumenische FriedensDekade gibt Motto für das Jahr 2013 bekannt: solidarisch?

(13.12.2012) "solidarisch?", so lautet das neue Motto der 34. Ökumenischen FriedensDekade, die im kommenden Jahr vom 10. bis 20. November 2013 bundesweit durchgeführt wird. Der Trägerkreis der Ökumenischen FriedensDekade, bestehend aus der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) und der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), hat das neue Motto für das Jahr 2013 festgelegt. Ganz bewusst, so Jan Gildemeister, Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden, sei der gewählte Begriff „solidarisch“ im Motto angesichts seiner zunehmend inflationären Nutzung mit einem Fragezeichen versehen worden.

Was bedeutet solidarisch sein bzw. solidarisch leben in der heutigen Zeit? Vor welchen Herausforderungen stehen die Kirchen und Christen angesichts einer zunehmenden Individualisierung und Entsolidarisierung in unserer Gesellschaft und einem wachsenden nationalen Egoismus? Wer braucht unsere Solidarität? Diese Fragen will die Ökumenische FriedensDekade im kommenden Jahr in das Zentrum ihrer Aktivitäten rücken. Als Bezugsstellen zum Motto wurde die neutestamentliche Stelle aus dem Lukasevangelium 9, 10-17 (Speisungsgeschichte) gewählt. Der Psalm 82, Verse 2-4, als alttestamentarische Bezugsquelle ausgesucht, formuliert die mit dem Begriff „solidarisch“ verbundene Herausforderung in ausdrücklicher Weise. Dort heißt es in Vers 3: „Verschafft Recht den Unterdrückten und Waisen, verhelft den Gebeugten und Bedürftigen zum Recht.“

Auch im kommenden Jahr will die Ökumenische FriedensDekade auf den Einsatz gewaltfreier Akteure in Krisenregionen aufmerksam machen, die unsere Unterstützung brauchen. „Maßnahmen der zivilen Konfliktbearbeitung sind eine reale Chance auf dem Weg zu Frieden und Gerechtigkeit“, so Marina Kiroudi von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland. Ebenfalls im Fokus soll die Frage nach dem grenzüberschreitenden Einsatz für gerechtere Wirtschaftsstrukturen in Europa und weltweit sein angesichts einer zunehmenden Kluft zwischen arm und reich. Dazu gehört auch die Thematisierung des solidarischen Einsatzes für die Schwächsten in unserem Land wie Flüchtlinge oder von Rassismus und Rechtsradikalen bedrohte Minderheiten.

Unter dem neuen Motto ‚solidarisch?‘ will die FriedensDekade deutlich machen, dass im Engagement für Frieden und Gerechtigkeit mehr gefordert ist als eine Hilfestellung von oben nach unten. Solidarisch sein erfordert auch eine politische Konkretion der Nächstenliebe und fragt nach den Ursachen von Armut und Ungleichheit, so wie es die deutschen katholischen Bischöfe bereits auf ihrer Würzburger Synode in den 1980er Jahren formuliert haben: „Das Reich Gottes ist nicht indifferent gegenüber den Welthandelspreisen.“

Bereits Ende Januar kommenden Jahres wird das Gesprächsforum im Rahmen eines ausgeschriebenen Plakatwettbewerbes über die grafische Umsetzung des neuen Mottos „solidarisch?“ entscheiden.

Weitere Informationen: www.friedensdekade.de