Initiative gegen antimuslimischen Rassismus gestartet

Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung nimmt der antiislamische Rassismus in Deutschland zu, Foto: fotolia

Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung nimmt der antiislamische Rassismus in Deutschland zu, Foto: fotolia

(27.01.2016) Mit einer Broschüre klärt die Stiftung der Internationalen Wochen gegen Rassismus über antimuslimischen Rassismus auf und appelliert dazu, über die zunehmenden Vorurteile gegenüber Muslimen aufzuklären und die rassistischen Denkweisen zu überwinden. Erst vor kurzem zeigte eine Bertelsmann-Studie, dass 57 % der deutschen Mehrheitsbevölkerung den Islam als Bedrohung wahrnehmen, 61% sind der Meinung, der Islam passe nicht in die westliche Welt. In östlichen Regionen Deutschlands, wo kaum Muslime leben, ist die Ablehnung am größten. Zudem zeigen die Ergebnisse der Studie, dass Muslime unter einem negativen Image leiden. Dabei belegt die Untersuchung zugleich, dass Muslime unabhängig von der Intensität ihres Glaubens dem deutschen Staat und der Gesellschaft eng verbunden sind. In der persönlichen Begegnung können Vorurteile allerdings korrigiert werden, was sich nach der Untersuchung in positiveren Einstellungen junger Menschen zum Islam zeigt. Junge Menschen haben häufiger Kontakt zu Muslimen und sind deutlich offener gegenüber dem Islam.

Die Stiftung, die die Broschüre in Zusammenarbeit mit mehreren muslimischen Verbänden sowie der Stadt Heidelberg veröffentlicht hat, plädiert daher auch für mehr persönliche Begegnungen mit Muslimen. Muslime sollten in allen politischen, gesellschaftlichen und sozialen Lebensbereichen als gleichberechtigte Partner präsent sein. So gewinnen Muslime eine für den Einzelnen erfahrbare Präsenz und werden nicht mehr als "die Anderen", als eine "einheitliche Gruppe" angesehen werden, denn das sind sie nicht. Sie sind genauso vielfältig wie die nichtmuslimische Bevölkerung.

Die Broschüre „Antimuslimischer Rassismus – und was tun?“ befasst sich mit den Ursachen von antimuslimischem Rassismus, der unsere Demokratie gefährdet. Sie gibt Anregungen zur Überwindung von antimuslimischem Rassismus. Entscheidend sind Kooperationen mit Muslimen. Moscheegemeinden können durch Projekte wie „Muslime laden ein“ aktiv werden.

Broschüre "Antimuslimischer Rassismus - was tun?"