Kinder brauchen interreligiöse Erziehung - Fachtagung beleuchtete Bedeutung religiöser Bildung

Foto: ACK

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(14.10.2015) Für den Frieden in multireligiösen Gesellschaften ist es erforderlich, dass Kinder interreligiös gebildet werden. Das betonten Teilnehmende einer interreligiösen Fachtagung am 12. und 13. Oktober 2015 in Bonn in der Evangelischen Akademie im Rheinland, zu der das Abrahamische Forum in Deutschland, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) und die Herbert Quandt-Stiftung eingeladen hatten.

Mindestens einmal in der Kindheit sollten Kinder eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee besuchen. Nach Möglichkeit sollten darüber hinaus persönliche Begegnungen mit Vertretungen der Aleviten, Bahai, Buddhisten, Eziden, Hindus oder Sikhi erfolgen, um die verschiedenen in Deutschland vertretenen Religionen kennenzulernen. Davon waren die Teilnehmenden überzeugt, die selbst auf viele Erfahrungen in interreligiösen Projekten der Bildungsarbeit zurückblicken konnten. 

Interreligiöse Bildung hat sich bewährt

In Deutschland haben sich religiöse Kooperationen in Form von „Abrahamischen Teams“, Trialogen, Runden Tischen oder Räten der Religionen bewährt. Dies zeigte der Austausch über die verschiedenen Projekte, u.a. auch das Projekt „Weißt du, wer ich bin?“, das die ACK, die Zentralräte der Muslime und der Juden in Deutschland sowie die Türkisch-Islamisch Union der Anstalt für Religion (DITIB) zusammen durchgeführt haben. „Solche Projekte und Dialoge bewirken, sich intensiver mit der eigenen Religion zu befassen“, ist Jürgen Micksch, Vorsitzender des Abrahamischen Forums in Deutschland, überzeugt. Die Unkenntnis wie Vorurteile gegenüber anderen Religionen würden durch religiöse Dialoge abgebaut. „Dadurch tragen sie zum inneren Frieden bei und sind eine wichtige Prävention gegen religiösen Extremismus.“

Gefördert wurde die Tagung durch das Bundesministerium des Innern, die Herbert Quandt-Stiftung und die Dr. Buhmann Stiftung.