Interreligiöser Dialog im Fokus: Abschluss der Projektphase „Weißt du, wer ich bin?“ mit Fachtagung und Auszeichnung in Stuttgart

Frankfurt am Main (05.11.2025). Mit der Fachtagung „Religion und Kunst: Ein produktives (Streit-)Verhältnis?“ am 6.–7. November 2025 in Stuttgart endet die fünfte Förderphase des bundesweiten interreligiösen Projekts „Weißt du, wer ich bin?“. Das von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), dem Zentralrat der Juden in Deutschland und dem Koordinationsrat der Muslime getragene Projekt hat zwischen 2023 und 2025 über 80 Initiativen gefördert, davon 77 erfolgreich umgesetzt.

Gerade in Zeiten von Krieg, Flucht und religiös konnotierten Konflikten ist der Dialog zwischen den Religionen entscheidend für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ziel des Projekts ist es, antisemitischen, antimuslimischen und anderen religiös motivierten Ausgrenzungen entgegenzuwirken und den Trialog der abrahamitischen Religionen zu fördern. Es wird gefördert vom Bundesministerium des Innern mit Mitteln aus der Deutschen Islamkonferenz. Eine nahtlos anschließende sechste Projektphase ist bereits beantragt.

Der Vorsitzende der ACK in Deutschland, Reverend Christopher Easthill, betont anlässlich des Fachtags: „Guter Interreligiöser Dialog, das kann man gerade in herausfordernden Zeiten immer wieder sehen, ist Beziehungsarbeit. Und diese Beziehungsarbeit geschieht zwischen ganz konkreten Menschen an ganz konkreten Orten – eben in lokalen Initiativen, wie hier in Stuttgart und an vielen anderen Orten. Dieser Ansatz sollte auch in Zukunft weitergeführt werden.“

Die Fachtagung widmet sich dem Verhältnis von Religion und Kunst. Projekte wie der „Engel der Kulturen“ oder die Wanderausstellung „Pflanzen in Thora, Bibel und Koran“ zeigen, wie Kunst verbinden kann – auch über religiöse Grenzen hinweg. Zugleich wird diskutiert, wo die Kunst Grenzen des religiösen Empfindens übespannt.

Zwei Best-Practice-Projekte werden ausgezeichnet:

Das Stuttgarter Projekt „Roxy und Gani besuchen die Religionen“ (Diözese Rottenburg-Stuttgart und Rat der Religionen Stuttgart) erhält den Preis für kindliche Bildung. Das Videoprojekt ermöglicht Kindern und Eltern erste Einblicke in religiöse Vielfalt in und um Stuttgart.

Das Braunschweiger Schulprojekt „Vorfahrt für Vielfalt“ wird für seine innovativen Lernmodule zum Nahost-Konflikt geehrt, die Toleranz und multiperspektivisches Denken fördern.