Erfurt kann Ökumene! Das beweisen die beiden großen Kirchen jedes Jahr zu Martini, wenn tausende Kinder mit ihren Laternen den Erfurter Domplatz erleuchten.
Ökumene ist mehr als evangelisch-katholisch
Dass die Ökumene in Deutschland vielfältiger ist als evangelisch-katholisch, das soll auch beim 103. Katholikentag in Erfurt erlebbar werden. So sind die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen und einige ihrer derzeit 25 Gast- und Mitgliedskirchen mit eigenen Ständen zwischen Theater und Domrückseite auf der Kirchenmeile präsent. In einer gemeinsamen Pagode wird die Arbeit der ACK Thüringen und der ACK in Deutschland vorgestellt.
ACK-Candybar auf Kirchenmeile am Theaterplatz
An allen drei Veranstaltungstagen stehen Menschen aus verschiedenen Konfessionen mit Informationen aus der Ökumenearbeit für Gespräche und Austausch an der Pagode bereit. Natürlich darf hierbei die inzwischen schon legendär gewordene Candybar der ACK nicht fehlen. 25 Gast- und Mitgliedskirchen werden in Form unterschiedlicher Süßigkeiten präsentiert. Dort können Interessierte und Schleckermäuler sich ihre eigene Ökumene zusammenstellen und schmecken, wie vielfältig Ökumene schmecken kann.
Zentraler Ökumenischer Gottesdienst am Freitag
Ebenfalls von der ACK vorbereitet wurde der zentrale Ökumenische Gottesdienst am Freitagabend im Erfurter Dom mit dem Motto „Zukunft wagen!“. Kirchenleitende und -gestaltende Personen unterschiedlicher Konfessionen werden diesen Gottesdienst gemeinsam feiern und orthodoxe, altkirchliche, reformatorische und pfingstlerische Traditionen in Liturgie und Verkündigung verbinden. Auch an den übrigen Tagen finden ausdrücklich ökumenisch bezeichnete Gottesdienste an unterschiedlichen Orten und zu verschiedenen Zeiten statt.
Biblische Dialog in ökumenischer Besetzung
Gleichfalls ökumenisch ausgerichtet sind am Freitag die biblischen Dialoge, bei denen Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Kirchenfamilien sich miteinander über einen Bibeltext austauschen. Ein Dialog findet dabei interreligiös jüdisch-christlich besetzt statt. Und auch am Samstag setzen zwei biblische Dialoge den Austausch der Konfessionen fort, während der interreligiöse Dialog christlich-islamisch besetzt ist.
Zahlreiche Veranstaltungen der multilateralen Ökumene
Im weiteren Veranstaltungsangebot, welches sich als App auf das Smartphone laden lässt, finden sich auch eine Reihe spezifisch ökumenischer Angebote: Beispielsweise die beiden World-Cafés „Die Zukunft der Kirche ist ökumenisch!“ oder die ökumenische Werkstätten „Wenn Ethik zur Zerreißprobe wird“, in der durchaus auch kritische Gedanken zu Wort kommen werden, „Spiritualität und Kontext“, bei der sozialraumorientierte Neuaufbrüche von Kirche aufgespürt werden, „Versöhnt vom Frieden singen“ – einem Workshop zum ökumenischen geistlichen Lied oder die Veranstaltung „Eine Hoffnung lernt(e) gehen“, in der Impulse aus dem Konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung gesammelt und weitergegeben werden.
Beteiligung des ACK-Vorsitzenden im Schlussgottesdienst
In dem Abschlussgottesdienst am Sonntagmorgen auf dem Domvorplatz wird schließlich auch der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron, mit einer Lesung beteiligt sein.