ACK-Deutschland vor 75 Jahren gegründet

Frankfurt am Main (09.03.2023). Es war ein wegweisender Schritt, als sich am 10. März 1948 sechs Kirchen im Nachkriegsdeutschland zusammenfanden und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland gründeten. Am 21. März 2023 begeht die Ökumene in Deutschland ihr 75-jähriges Jubiläum mit einem Festakt in Magdeburg.

Ein Beispiel für zahlreiche wichtige Dokumente aus der Historie der ACK - die Annahme der Charta Oecumenica für Deutschland vor 20 Jahren in Berlin.

Nach den Gräueltaten und Leiderfahrungen des Zweiten Weltkrieges waren die Kirchen nach Kriegsende weltweit bestrebt, sich zum „gemeinsamen Zeugnis und Dienst“ als Ökumenische Bewegung weiter zu vereinen. Wenige Monate bevor der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) auf Weltebene gegründet wurde, schlossen sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK), die Mennoniten, die Baptisten und die Alt-Katholische Kirche zur Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) zusammen. Die Freie evangelische Gemeinde wurde als Gastmitglied aufgenommen. Heute gehören insgesamt 25 Kirchen und Gemeinschaften als Gast- und Mitgliedskirchen, sowie fünf weitere ständige Beobachter zur ACK.

Kraft der Ökumene bewusst machen

Als aktueller Vorsitzender der ACK erinnert der orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron an die Gründungsjahre: „In Krisenzeiten erinnert man sich an Gemeinsamkeiten. Angesichts der zahlreichen aktuellen Herausforderungen befinden wir uns gerade auch in einer Sinn- und Kirchenkrise. Da ist es gut und wichtig, sich die Kraft der Ökumene bewusst zu machen.“

Wichtige Schritte zur multilateralen Ökumene

Der evangelische Landesbischof Bayerns und Moderator des Weltkirchenrates, Heinrich Bedford-Strohm, übermittelt Glückwünsche zum Jubiläum in einem Grußwort: „Wir brauchen kräftige Schritte hin zu einer multilateralen Ökumene, in der Christus auch sichtbar für alle Konfessionen im Zentrum steht und uns alle als der eine Herr zusammenführt. Deswegen ist gerade jetzt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen so wichtig.“

ACK-Arbeit fördert den Dialog bundesweit, regional und lokal

Die Geschäftsführerin der ACK in Deutschland, Verena Hammes, blickt dankbar auf so bedeutende Dokumente, wie die Annahme der Charta Oecumenica im Jahr 2003, die Magdeburger Taufanerkennung von 2007 oder das im vergangenen Jahr auf der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe angenommene Einheitspapier der Kirchen zurück. „Wenn es die ACK nicht gäbe, müsste man sie erfinden!“, zieht die Katholikin Hammes Resümee und fügt hinzu: „Sie ist das einzige Gremium, in dem fast alle Kirchen in Deutschland auf den unterschiedlichen Ebenen zusammenarbeiten – auf der Bundesebene genauso wie auf der Landesebene und auf der Stadtebene.“

Öffentlicher Festakt am 21. März 2023 in Magdeburg

Am 21. März lädt die ACK in Deutschland als Auftakt ihrer Frühjahrsversammlung alle Freunde, Wegbegleiter und Interessierte der Ökumene in Deutschland zu einem Festgottesdienst in den Magdeburger Dom ein. Im Anschluss wird der brasilianisch-deutsche Theologieprofessor und Mennonit Fernando Enns einen Festvortrag über die Geschichte und Zukunft der Ökumene halten, woran sich zum Abschluss des öffentlichen Festaktes ein Sektempfang im historischen Kreuzgang des Magdeburger Doms anschließt.

Einladung zum Festgottesdienst