ACK würdigt Predigtgemeinschaft als historischen Meilenstein mit Potential für gesamte multilaterale Ökumene

Berlin (15. September 2024). Mit einem Festgottesdienst in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin haben die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Sonntag ihre vertrauensvolle Zusammenarbeit gefeiert und sind einen weiteren Schritt in ihrer Verbundenheit gegangen. Die amtierende Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs, und der Präsident der VEF, Präses Marc Brenner, haben in dem Gottesdienst eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, in deren Mittelpunkt die Einladung zum sogenannten Kanzeltausch steht. Gemeinden sollen dazu ermuntert werden, gastweise Einladungen an Prediger*innen einer anderen evangelischen Kirche bzw. Gemeinde auszusprechen sowie entsprechende Einladungen anzunehmen. Durch die Predigtgemeinschaft sollen die bestehenden Beziehungen gestärkt und intensiviert werden.

Nach der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung in einem Festgottesdienst in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin, die die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland  (EKD) mit der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) unterstreicht und zur wechselseitigen Einladung von Gastpredigern Gemeinden beider Kirchenbünde ermuntert, sprach Bischof Harald Rückert (Evangelisch Methodistische Kirche in Deutschland (EMK) als Stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland ein Grußwort. 

Historischer Meilenstein

In seinem Grußwort überbrachte Bischof Rückert die Glückwünsche der 25 Gast- und Mitgliedskirchen der ACK und bezeichnete die gemeinsame Erklärung von EKD und VEF zur Predigtgemeinschaft als einen historischen Schritt des inner-evangelischen Miteinanders: „Man kann mit gutem Recht von einem historischen Schritt sprechen! Zwei Vereinigungen, die beide das Wort „Evangelisch“ im Namen tragen, konstatieren eine grundlegende Übereinstimmung in dem, was „evangelisch“ ist und was es heißt evangelische zu sein. Ja, sie sprechen einander wechselweise das Vertrauen aus, dass die in diesen Vereinigungen vertretenden Kirchen und Gemeindebünde das Evangelium ‚rein verkündigen‘.“

Einigung über Evangelium könnte weitere Schritte aufeinander zu ermöglichen

In seiner Ansprache hob der methodistische Bischof zudem das gewachsene Vertrauen im Miteinander von VEF und EKD hervor, was Jahrzehnte zuvor von Abgrenzung und Verurteilungen geprägt gewesen sei. Man sei sich aus protestantischer Sicht über das Zentrum des Herzstücks des Glaubens einig geworden. Aus dieser Einigung über das Evangelium könnten und sollten weitere Schritte aufeinander zu erwachsen. 

Dokument muss jetzt mit Leben gefüllt werden

„Die Unterzeichnung eines wichtigen Dokuments ist das eine, die Füllung mit Leben ist das andere“ gab Bischof Rückert zu bedenken. Es käme nun darauf an, dass möglichst viele Gemeinden und Gemeinschaften die geschaffene Möglichkeit ergriffen und davon in der Praxis Gebrauch machten. Dabei sollte die neue „evangelische Perspektive“ immer wieder bewusst geweitet und auch die orthodoxe, katholische und weitere Kirchenfamilien in den Blick genommen werden. 

Potential für gesamte Ökumene

„Wie schön, wenn die heute unterzeichnete Vereinbarung ausstrahlen würde auf die gesamte, vielfältige Ökumene!“ formulierte der methodistische Bischof die mit dem Dokument verbundene Hoffnung und wünschte der Erklärung eine breite Resonanz in den Gemeinden vor Ort. So könne ein starker Impuls entstehen, „das Evangelium gemeinsam vielfältig und relevant in unsere Gesellschaft hineinzutragen,“ schloss Bischof Rückert sein Grußwort.

Grußwort im Wortlaut

Handreichung zur Predigtgemeinschaft von EKD und VEF

epd-Dokumentation (pdf)