126 muslimische Gelehrte verurteilen in offenem Brief Terror des IS

Moschee in Casablanca, Bild: La-Liana, pixelio.de

(07.10.2014) Mit einem offenen Brief haben sich 126 hochrangige muslimische Gelehrte aus 40 Staaten an den Chef der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS), Abu Bakr al-Baghdadi, gewandt. Darin machen sie deutlich, dass der Terror des IS nicht auf dem Islam beruhe.  In dem Brief weisen die Gelehrten detailliert auf die Verfehlungen der Terroristen hin. Die Terrorgruppe verkehre den Islam in eine Religion der Brutalität, der Folter und des Mordes. Dies sei "ein großes Unrecht und eine Beleidigung für den Islam, die Muslime und die gesamte Welt", heißt es in dem Schreiben. Mit ihrem vorwiegend theologisch argumentierenden Schreiben wollen die Gelehrten ein klares Zeichen zur Verurteilung der Terrorgruppe setzen.

Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, begrüßte den offenen Brief. Der gut argumentierende Brief repräsentiere einen authentischen Islam und stelle eine wichtige Quelle für alle dar, die Menschen aller Religionen darin unterstützen wollen, in Würde und Respekt in einer menschlichen Gesellschaft zusammenzuleben, sagte Tveit. 

"Ich sorge mich besonders um die Sicherheit und das religiöse Leben der christlichen Gemeinschaften im Mittleren Osten sowie in anderen Kontinenten. Das Dokument ist ein wichtiges Zeugnis dafür, wie wir zusammen aus der Perspektive unseres Glaubens heraus das Zusammenleben gestalten können", sagte Tveit. "Wir setzen die gute Zusammenarbeit mit unseren muslimischen Partnern fort, von denen einige den Brief unterschrieben haben. Mit ihnen arbeiten wir gemeinsam für Frieden und Gerechtigkeit im Mittleren Osten und allen Teilen dieser Welt." 

Der Brief der 126 muslimischen Gelehrten auf Englisch