ACK feierte zentralen Gottesdienst zur Gebetswoche in Wiesbaden

Die Liturgen beim Ökumenischen Gottesdienst in Wiesbaden.

(06.06.2014) Christsein und sich mit Leidenschaft für die Einheit der Kirche einzusetzen, sind nach Auffassung des Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland, Bischof Karl-Heinz Wiesemann (Speyer), zwei Seiten einer Medaille. Das sagte der Bischof beim zentralen Gottesdienst anlässlich der Gebetswoche für die Einheit der Christen am Samstag auf dem Schlossplatz in Wiesbaden. Der Gottesdienst wurde im Rahmen des „Geist-Reich“- Festes gefeiert, mit dem die ACK Wiesbaden ihr 30jähriges Jubiläum feierte.

Bischof Wiesemann hob hervor, wie viel in den vergangenen Jahrzehnten bereits in der Ökumene erreicht wurde. Ökumenische Gottesdienste bei allen wichtigen Anlässen seien ebenso selbstverständlich wie die Suche nach den Gemeinsamkeiten, konfessionsverschiedene Ehen seien kein Übel mehr, sondern „wertvolle Orte gelebter Glaubensgemeinschaft“, sagte Wiesemann. Keiner könne seine eigene Kirche ohne die anderen denken, da „ohne die anderen das eigene Christsein nicht in der Fülle der Gaben gelebt werden kann“. Die Kirchen dürften sich daher niemals selbst genügen, sondern die Trennung weise alle Kirchen auf einen Weg der Umkehr und der Buße.

Wiesemann bedankte sich bei den „unzähligen Menschen in unseren Kirchen, die leidenschaftlich ökumenisch motiviert sind“. Gleichzeitig müsse man anerkennen, dass sich vor allem diejenigen engagierten, die besonders unter der Spaltung der Christenheit leiden. „Für die Zukunft der ökumenischen Bewegung wird es darauf ankommen, ob es uns gelingt, allen Christinnen und Christen die Sehnsucht nach der Einheit ins Herz zu pflanzen und sie zu ökumenischem Handeln zu motivieren“, sagte der Bischof. Dabei hob Wiesemann die integrierende Rolle der ACK hervor, weil sie besonders den „Respekt vor den kleineren Partnern“ lehre.

Der Gottesdienst auf dem Schlossplatz in Wiesbaden bildete den Höhepunkt des Festes „Geist-Reich“, mit dem die ACK Wiesbaden auf ihr 30jähriges Bestehen zurückblickt. Nach dem Gottesdienst gab es auf dem Schlossplatz Live-Musik (Gospelchor Xang, Posaunenchor Kreuzkirchengemeinde, Sacropop Zeitfarben), Infostände der Mitgliedskirchen und ihrer Einrichtungen sowie ein Nomadenzelt des Bibelmuseums Frankfurt am Main, das Einblick in 2000 Jahre Bibelgeschichte gab. 

Hintergrund: Gebetswoche für die Einheit der Christen

Die Gebetswoche wird seit 1908 gefeiert. Seit 1968 wird sie gemeinsam vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen und dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) verantwortet. Der ÖRK und die römisch-katholische Kirche arbeiten bei der Vorbereitung der Gebetswoche zusammen. Die Woche wird entweder zwischen dem 18. und 25. Januar oder zwischen Himmelfahrt und Pfingsten begangen. Die ACK feiert jedes Jahr einen zentralen Gottesdienst in unterschiedlichen Regionen Deutschlands. Die Materialien der Woche, die für jeden Tag der Gebetswoche unterschiedliche Anregungen zum Gebet in einer Gemeinschaft vorsehen sowie theologische Grundtexte enthalten, werden abwechselnd von ökumenischen Gruppen aus unterschiedlichen Ländern vorbereitet. In diesem Jahr stammen die Texte aus Kanada.

Weitere Infos unter www.gebetswoche.de