ACK-Vorstandsmitglieder verurteilen Terroranschläge und Gewalt im Namen der Religion

Trauer um die Opfer des Terrors, Foto: ACK

Trauer um die Opfer des Terrors, Foto: ACK

(16.11.2015) Nach den Terroranschlägen in Paris hat der Vorsitzende der Bundes-ACK, Bischof Karl-Heinz Wiesemann (Speyer), in einem Brief an Bischof Michel Pansard von Chartres, dem Partnerbistum der Diözese Speyer, sein Mitgefühl mit den Menschen in Frankreich zum Ausdruck gebracht. „Die barbarischen, unmenschlichen Terroranschläge von Paris haben uns tief erschüttert. Unser Mitgefühl gilt besonders den Opfern und ihren Angehörigen. Wir trauern mit ihnen und allen Menschen, die unter diesem so menschenverachtenden und brutalen Terror leiden.“

Die Anschläge richteten sich gegen die freiheitliche Kultur, die Menschlichkeit, die Freiheit und die Grundwerte unserer Gesellschaft. Die Täter missbrauchten die Religion, um ihren Hass und ihre Zerstörung zu begründen. „Aber Gewalt ist niemals religiös zu rechtfertigen“, betont Bischof Wiesemann in dem Schreiben. „Wir treten für ein friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen ein - überall.“ Es sei falsch, sich durch die Terroristen in einen Kampf der Kulturen oder einen Religionskrieg treiben zu lassen. Stattdessen gehe es darum, sich darauf zu besinnen, „dass Haltungen der Friedfertigkeit, des Gewaltverzichts und der Dialogbereitschaft für alle Religionen eine grundlegende Bedeutung haben.“

Weltweit zeigten Menschen als Reaktion auf den Terror Courage, Solidarität und Mitmenschlichkeit und setzten so ein Zeichen dafür, dass sie sich nicht dem Terror beugen wollen. „Das bestärkt auch uns, im Vertrauen auf Gott diesen Weg weiterzugehen.“ Weiter schreibt Wiesemann an seinen französischen Amtsbruder: „Wir beten mit Ihnen für die Opfer und ihre Angehörigen. Wir beten darum, dass der Geist Christi, der Geist der Versöhnung und Liebe sich durchsetzt und den Hass vertreibt.“

Bischof Martin Hein (Kassel), stellvertretender Vorsitzender der ACK und Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, verurteilte die Anschläge von Paris "aufs Schärfste". Was die Attentäter schüren wollten, sei in erster Linie Angst, so Hein weiter. Angst aber mache unfrei. Daher gelte es weiter für die Freiheit einzutreten. "Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Ermordeten", sagte der Bischof.

Die zweite stellvertretende Vorsitzende Bischöfin Rosemarie Wenner (EmK/Frankfurt am Main), hat in einem Solidaritätsschreiben an die EmK-Gemeinden in Frankreich sowie an die evangelischen Kirchen im Protestantischen Bund Frankreichs und an den Rat christlicher Kirchen Frankreichs ebenfalls ihr Mitgefühl zum Ausdruck gebracht. "Wir denken an die Opfer der Terroranschläge und ihre Angehörigen sowie die französische Nation, insbesondere an die Menschen, die in Politik und Gesellschaft Verantwortung tragen", schreibt Wenner. Die Bischöfin betont, dass "wir um Gottes tröstende Nähe und um Kraft beten, mit dem Schock und der Trauer umzugehen und dabei den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken". Den Christen in Frankreich wünscht sie, dass sie "Zeugnis" geben könnten "von der Kraft der Versöhnung, die das Böse mit Gutem zu überwinden sucht".

In den Gottesdiensten am Buß- und Bettag sowie am Totensonntag wird an die Opfer des Terroranschlages gedacht und für Frieden und Versöhnung gebetet werden. Das Deutsche Islamforum hat in einer Erklärung angeregt, zu den Gottesdiensten auch muslimische Vertreter einzuladen.

Auch die deutschen Islamverbände haben die Terroranschläge von Paris scharf verurteilt. Man sei "bestürzt und entsetzt" über die Taten "der Mörder von Paris", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die neun Verbände am 16. November in der Zentralmoschee in Köln vorstellten. Der Sprecher des Koordinationsrats der Muslime, Zekeriya Altug, sagte, die Verbände wollten sich stärker gegen eine Radikalisierung junger Muslime einsetzen. Bereits bestehende Initiativen sollen möglichst im Schulterschluss mit anderen gesellschaftlichen Gruppen ausgebaut werden. Die Radikalisierung finde außerhalb der Moscheegemeinden statt, hieß es. Wichtig sei es zudem, die Flüchtlinge in Deutschland, die vor dem Terror geflohen seien, vor einer Stigmatisierung zu schützen.

Erklärung der ACK gegen Gewalt und Terror im Namen der Religion

Erklärung des Deutschen Islamforums zu den Anschlägen von Paris