Entspannte Stimmung in der Polis

„Das ist aber echt nicht einfach“, seufzt eine Mitspielerin beim ACK-Poly. Zu welchen christlichen Konfessionen gehören bitteschön der Evensong-Drive oder die Salutistengassen? Wer sich nur in katholischen und vielleicht noch evangelischen Zusammenhängen bewegt, kommt rasch an seine Grenzen. Spielleiter Radu Constantin Miron, in Personalunion Vorsitzender der ACK in Deutschland, schmunzelt und hilft mit ein paar Tipps weiter. So geht nicht nur das Spiel weiter, sondern es wird auch Wissen rund um die Ökumene vermittelt. Und obwohl ACK-Poly durchaus ein gewisses Niveau hat, stehen laufend neue Mitspielende bereit und man hört, dass dabei viel gelacht wird.

Die Stimmung ist gut am ersten Tag, an dem die Polis der ACK geöffnet ist. Das Angebot an den einzelnen Ständen zieht Interessierte an. Etwa bei Karikaturistin Chrissy, die in wenigen Minuten Menschen treffend und voller Sympathie zeichnet. Oder bei den Liegestühlen, die sich in den Minuten mit Sonnenschein rasch füllen. Auch das Angebot, sich fotografieren zu lassen und die Bilder auch in ein ACK-Mosaik einzufügen, das nach den Tagen in der Polis entstehen soll, wird gerne genutzt. Wieder andere hinterlassen eine Friedens-Botschaft in gelb oder blau, oder sie bemalen mit Kindern einen „Baustein“ für die Polis aus Pappe.

Das Thema „Schöpfung“ liegt vorne

Auf Stelen kann man sich über die Mitglieder der ACK informieren. Beim „Rathaus“ gibt es eine Abstimmung darüber, in welchen gesellschaftlichen Bereichen die Ökumene am dringendsten gefordert ist. Das Thema „Schöpfung“ erhält dabei die meisten Stimmen. Und immer wieder ergeben sich interessante Gespräche am Rand. Menschen, die sich plötzlich erinnern, dass ihre Nachbarn Baptisten sind und diese bei der Rückkehr damit überraschen wollen, dass sie etwas über deren Konfession gelernt haben. Oder Nachfragen, wie viele orthodoxe Kirchen es eigentlich in Deutschland gibt und wie diese alle zur ACK stehen. Wieder andere haben den Schriftenstand der ACK für sich entdeckt und nehmen sowohl das „Pilgerbuch“ als auch eine Broschüre zur Trauerbegleitung in ökumenischer Verbundenheit mit.

Einige Passanten mehr dürften es aber durchaus sein. Auch wenn die ACK-Polis frequentiert ist, so gibt es immer wieder Minuten, in denen nicht so viel los ist. Ob es daran liegt, dass die ACK-Polis in einem eigenen Areal etwas abseits der Haupttrassen liegt oder daran, dass insgesamt weniger Teilnehmende zu diesem Katholikentag nach Corona erschienen sind?
Immerhin hat das den Vorteil, dass sich die Freiwilligen in der ACK-Polis Zeit für jeden Einzelnen nehmen können. Und - um noch eine Frage vom Vortag aufzugreifen - die fehlenden Möbel wurden über Nacht geliefert. Polis-Feeling ist also möglich.