Fürbitte für verfolgte Christen

(20.02.2012) Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland bittet auch weiterhin ihre Mitgliedskirchen um anhaltende Fürbitte für die verfolgten Christen. Anlass ist eine Materialhilfe „Fürbitte für bedrängte und verfolgte Christen“, die das Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Kooperation u. a. mit der ACK jetzt veröffentlicht und mit der sie die Gemeinden zur Fürbitte für bedrängte von Christinnen und Christen am 2. Sonntag in der Passionszeit aufruft.

„Wenn wir uns für bedrängte und verfolgte Christen einsetzen, dann tun wir das über konfessionelle und kirchenpolitische Grenzen hinweg“, heißt es im Vorwort der Materialhilfe, die jetzt zum dritten Mal herausgeben wird. „In der Nachfolge Jesu Christi sind wir von der Gottesebenbildlichkeit jedes Menschen überzeugt. Auch vor dem Hintergrund der universalen Geltung des Menschenrechtes auf Religionsfreiheit setzen wir uns für bedrängte und verfolgte Angehörige anderer Religionen ein“, so weiter.

In einem "Erweiterten Fachkreis Fürbitte für bedrängte und verfolgte Christen der EKD“, in dem auch die ACK mitarbeitet sowie u. a. Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Allianz, verständigte man sich 2011/2012 auf den Länderschwerpunkt Maghreb mit den Staaten Algerien, Marokko und Tunesien.

Da der Islam in den drei Ländern als Staatsreligion gilt, prägt dies die heutige Situation der christlichen Minderheit. Entsprechend ist der Übertritt von Muslimen zur christlichen Religion verboten und ihre Bekehrung unter Strafe gestellt. Diskriminierungen erleiden Christen auch im Rahmen des Familienstandrechts nach den Vorgaben der Scharia: z. B. werden Kinder aus religionsverschiedenen Ehen ausnahmslos als Muslime betrachtet.

Der Vorsitzende der ACK, Landesbischof Prof. Dr. Friedrich Weber, äußerte sich bereits im vergangenen Jahr bestürzt über Verfolgung von Christen bis hin zur Ermordung des christlichen Politikers Shabaz Bhatti. „Wir sind entsetzt über den Mord in Pakistan und sehen mit großer Sorge die wachsende Gewalt gegenüber Christen in Ägypten und im Nahen Osten“, sagte Landesbischof Weber im März 2011 während der Mitgliederversammlung der ACK.

„Die aktuellen Übergriffe z. B. in Nigeria und in Ägypten auf die Christen machen deutlich, dass wir in unserer Fürbitte nicht nachlassen dürfen“, betont der ACK-Vorsitzende Weber.

Die Materialhilfe „Fürbitte für bedrängte und verfolgte Christen“ der EKD kann ab sofort unter der Internetadresse www.ekd.de/download/ekd_fuerbitte_12.pdf heruntergeladen werden oder kostenlos beim Kirchenamt der EKD, Herrenhäuser Straße 12, in 30419 Hannover bestellt werden. Eine englische Übersetzung der Broschüre ist unter www.ekd.de/download/ekd_fuerbitte_12_englisch_ueberarbeitet.pdf verfügbar.

Die Materialien der Evangelischen Allianz zum Länderbeispiel Maghreb finden Sie unter:
www.ead.de/gebet/gebetstag-fuer-verfolgte-christen

Die Deutsche Bischofskonferenz empfiehlt, am 26. Dezember (Stephanustag) ein Fürbittgebet in Solidarität für verfolgte und bedrängte Christen in unserer Zeit zu verwenden:
www.dbk.de/verfolgte-bedraengte-christen/gebet-vbc/fuerbitten-vbc/