"Heimkehrfeier" erinnert an verstorbenen Bischof Hermann Sticher

Bischof i.R. Hermann Sticher (1927-2014), Bild: EmK

(08.01.2015) Mit einer "Heimkehrfeier" in der Reutlinger Erlöserkirche hat die Evangelisch-methodistische Kirche an ihren am 19. Dezember 2014 verstorbenen ehemaligen Bischof Hermann Sticher erinnert. Sticher war viele Jahr auch Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland.

Nach dem Wunsch Bischof Stichers sollte mit der Bezeichnung "Heimkehrfeier" statt des sonst üblichen Wortes "Trauerfeier" dokumentiert werden, dass ein Dankfest gefeiert wird und "dass für mich das Sterben Heimkehr ist zu meinem Schöpfer, meinem Vater im Himmel, meinem Heiland Jesus Christus, der auch für mich eine Stätte im Haus mit seinen vielen Wohnungen bereitet hat", wie Bischof Sticher selbst sagte.

Hermann Sticher war in der Zeit seines Bischofamtes der EmK von 1979 bis 1988 Mitglied des Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland und deren stellvertretender Vorsitzender. "In seiner Zeit sind – aus Sicht der Ökumene – wichtige Themen angesprochen worden, die die Mitgliedskirchen der ACK miteinander bewegt haben: Das Konvergenzdokument aus Lima zu Taufe, Eucharistie und Amt hat die ACK über Jahre beschäftigt; die Weltmissionskonferenz in Melbourne hat stattgefunden", sagte ACK-Freikirchenreferent Bernd Densky in der Feier und würdigte Stichers wesentlichen Impulse in diesen Diskussionen. 

Ein besonderer Höhepunkt seiner ACK-Tätigkeit war die Feier zum 40jährigen Jubiläum der ACK im Jahr 1988, bei dem Bischof Hermann Sticher vor dem Bundespräsidenten Richard von Weizäcker, dem Bundestagspräsidenten Philipp Jenninger, dem Ratsvorsitzenden der EKD, Bischof Martin Kruse, und dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofkonferenz, Bischof Karl Lehmann den Festvortrag hielt. „Schritte auf dem Weg zu gemeinsamen Zeugnis und Dienst – 40 Jahre Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen“, so hatte Bischof Sticher seinen Vortrag überschrieben. Der Vortrag endet mit dem Satz: „So bleibt als Schlusssatz die Erinnerung, dass der Herr der Kirche will, dass die Seinen eins seien, wie er und der Vater eins sind, damit die Welt glaube, und dass uns auch der Weg zu größeren Einheit gewiesen ist: 'Je näher wir Jesus Christus sind, desto näher sind wir einander.'"

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