Landesbischof Weber: Die Chance von ökumenischen Wort-Gottes-Feiern

(Foto: E. Dieckmann)

(19.05.2012) Für gemeinsame ökumenische Wort-Gottes-Feiern in Einzelfällen sprach sich kürzlich der Braunschweiger Landesbischof Prof. Dr. Friedrich Weber, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland, in Mannheim aus. Falls aufgrund des Priestermangels an manchen Orten in katholischen Kirchengemeinden keine Eucharistiefeier stattfinden kann, sollen Wort-Gottes-Feiern angeboten werden, zitiert Landesbischof Weber aus dem nachsynodalen Schreiben des Papstes „Verbum Domini“ aus dem Jahre 2010. „Da wir uns gemeinsam verpflichtet haben, in der Ökumene zu tun, was schon geht, sehe ich in dieser eucharistischen Notsituation eine Chance – wenigstens im Einzelfall –, auch den Sonntag gemeinsam zu begehen“, so der Vorsitzende der ACK.

Auch umgekehrt gelte, dass von Laien geleitete Wort-Gottes-Feiern eine Alternative sein könnten, wenn kaum noch Menschen in den evangelischen Gottesdienst kämen. „Ohne ihren Charakter als Notsituation zu kaschieren und ohne unsere gemeinsame Sehnsucht nach der Gemeinschaft im Herrenmahl aufzugeben, könnten doch auch evangelische Christen zu diesen römisch-katholischen Wort-Gottes-Feiern eingeladen werden“, plädiert der Landesbischof.

Im Rahmen des Podiums auf dem Katholikentag in Mannheim erinnerte Landesbischof Weber auch an die ökumenische Praxis der Feier des gemeinsamen Stundengebetes und empfahl es den Gemeinden zur ökumenischen Nachahmung.

Im Anschluss an das päpstliche Dokument „Verbum Domini“, das alle Getauften auffordert, missionarisch tätig zu sein, sagte Landesbischof Weber: „Wir sollten verstärkt gemeinsam darüber nachdenken, was Kirche heute sein kann und muss, um den modernen Menschen mit Gottes Angebot in Verbindung zu bringen.“

Impulsreferat im Wortlaut