Mutig für Menschenwürde

(07.12.2011) "Mutig für Menschenwürde" lautet das neue Motto der 33. Ökumenischen FriedensDekade, die vom 11. bis 21. November 2012 bundesweit veranstaltet wird. Der Trägerkreis der Ökumenischen FriedensDekade, in dem Kirchen und christliche Friedensorganisationen zusammengeschlossen sind, legte das Motto auf einer Tagung in Fulda fest und möchte in der kommenden FriedensDekade dazu ermutigen, sich stärker als bisher für Menschenwürde und Menschenrechte einzusetzen.

Wie leben Flüchtlinge und ihre Kinder in Deutschland? Wie schleicht sich rechtes Gedankengut auch in kirchliche Strukturen ein? Wie kann Mobbing Einhalt geboten werden? Das sind einige der Fragen, denen die FriedensDekade im kommenden Jahr nachgehen will. Und der Blick geht erneut über den eigenen Tellerrand hinaus. So wird die FriedensDekade erneut über Waffenfirmen informieren, die den Tod exportieren. Aber auch auf andere Unternehmen will sie aufmerksam machen, die z. B. soziale Menschenrechte im Ausland verletze. Und schließlich wird die Thematik des Menschenhandels und Prostitution zum Thema gemacht werden, genauso wie die Verfolgung von religiösen Minderheiten.

Der Einsatz militärischer Mittel wird oftmals mit Menschenrechten begründet, mit Frauenrechten wie in Afghanistan oder mit dem Schutz der Zivilbevölkerung wie in Libyen. “Ein Leben in Würde kann nicht durch Krieg hergestellt werden”, betont hingegen Jan Gildemeister, Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) und Koordinator der FriedensDekade. “Wir kennen viele Beispiele, wo Menschen sich wie in Nordafrika mutig und gewaltfrei für politische Veränderungen einsetzen und sich militärischer Gewalt widersetzen. Von solchen Friedensstiftern wollen wir während der FriedensDekade berichten.” 

Marina Kiroudi, orthodoxe Referentin der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) und Koordinatorin der FriedensDekade verweist auf die theologische Dimension des Mottos. “Wir stellen die Ebenbildlichkeit des Menschen mit Gott, wie er im Schöpfungsbericht berichtet wird, bewusst in den Vordergrund. Dem christlichen Verständnis nach zeigt sich in jedem Menschen Gottes Abbild, das ihm eine unantastbare Würde verleiht. Sich für deren Achtung einzusetzen, erfordert in verschiedenen Kontexten besonderen Mut.”  So wurde neben der alttestamentarischen Stelle in Genesis 1, 27 eine Stelle aus dem Markusevangelium (Mk 7, 24-30) als Bezugsstelle für Meditationen, Gebete und Gottesdienste im Rahmen der Ökumenischen FriedensDekade ausgesucht.

Bereits Anfang Februar kommenden Jahres soll über die grafische Umsetzung des nun festgelegten Mottos „Mutig für Menschenrechte“ entschieden werden.