Symposion der Ökumenischen Rundschau zu Einheit und Vielfalt in den Religionen

Vielfalt und Einheit in den Religionen? Bild: R. Tomizak, pixelio.de

(01.12.2014) Gibt es in den Religionen ähnliche Bewegungen wie die christliche Ökumene? Werden unterschiedliche Strömungen als Bereicherung oder als Bedrohung erlebt? Mit diese Fragen beschäftigt sich das Symposion der Ökumenischen Rundschau am 13. und 14. Februar in Essen. Es referieren Vertreterinnen und Vertreter aus den großen Weltreligionen, u.a. die katholische Theologien Johanna Rahner (Tübingen), der Islamwissenschaftlicher Mouhanad Khorchide (Münster), Rabbiner Avechai Apel (Dortmund) und der Philosoph Andre van der Braak (Amsterdam).

In der ökumenischen Bewegung wird die konfessionelle Vielfalt als fruchtbar verstanden, sofern ihr ein „Modell der Versöhnten Verschiedenheit" zugrunde liegt. Doch es gibt auch die Gegenbewegung: Vielfalt stellt die Einheit in Frage und wird somit als bedrohlich und gefährlich erlebt. Abgrenzung und Fundamentalismus sind Phänomene, die in allen Religionen zu beobachten sind.

Auch innerhalb der anderen großen Religionen bestehen verschiedene Konfessionen, Richtungen und Traditionen. Das Judentum kennt die großen Traditionslinien des orthodoxen, des liberalen und des Reformjudentums sowie zahlreiche andere Richtungen, die sich nur schwer in diese drei Linien einordnen lassen. Im Islam verstehen sich die drei großen Konfessionen der Schiiten, Sunniten und Aleviten teilweise als derart verschieden, dass diese im politischen Geschehen zur gegenseitigen Konfrontation missbraucht werden. Und im Buddhismus bestehen so viele verschiedene Denk- und Lebensweisen, dass sich ein systematischer Überblick kaum mehr darstellen lässt.

Wie gehen die großen Religionen mit diesen verschiedenen Traditionslinien (Binnendifferenzierungen) um? Gibt es dort auch eine Art „Ökumene", die mit der Bewegung der christlichen Kirchen vergleichbar ist? Welche Modelle von Einheit werden gedacht?

Antworten auf diese Fragen sucht das Symposion der Ökumenischen Rundschau mit Hilfe von Referentinnen und Referenten aus den jeweiligen Religionen. Sie geben Einblicke in die Binnendifferenzierungen und das Zusammenleben ihrer Konfessionen (Hauptreferate). Diese werden jeweils durch Erfahrungen aus dem praktischen Zusammenleben innerhalb der Religionen ergänzt (Koreferate). Letztlich geht es darum, die jeweiligen Theorien und Erfahrungen den jeweils anderen Religionen zu erläutern und diese womöglich für die eigenen Dialogbemühungen fruchtbar zu machen.

Programm und Anmeldeflyer des Symposions