Taufe als grundlegendes Band der Einheit

(10.05.2012) Die Erfolge in der Ökumene in den letzten 50 Jahren ermöglichten es den christlichen Kirchen, einerseits Trennendes anzusprechen, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK); Landesbischof Prof. Dr. Friedrich Weber. Andererseits müssten sich die Kirchen gegenseitig anerkennen. Nicht im organisatorischen und lehrmäßigen Zusammenhalt sei die Einheit der Kirche begründet. „Die Einheit der Kirche hat in Gott selbst ihren Grund. Von Gott hat sie ihren Auftrag und er ist ihr Ziel“, sagte der Landesbischof jetzt bei einem Ökumene-Vortrag im Rahmen der Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier. 

Die unterschiedlichen Konfessionskirchen seien dazu berufen, das Evangelium gemeinsam „unter die Leute zu bringen“, sie würden unglaubwürdig, wo sie dies in konfessionellem Egoismus verrieten, so der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig.

Auf die besondere Bedeutung der Taufe als „grundlegendes Band der Einheit“ wies Landesbischof Weber in der Konstantin-Basilika in Trier hin und sprach sich für regelmäßige ökumenische Tauferinnerungsfeiern aus. Gemeinsam mit den Kirchen in täuferischer Tradition, den Altorientalen oder auch der Heilsarmee, die – aus unterschiedlichen Gründen – das Dokument der gegenseitigen Taufanerkennung 2007 in Magdeburg nicht unterzeichneten, könnte mit Taufgedächtnisfeiern das Taufbewusstsein vertieft werden.

Die ökumenische Ausrichtung der Wallfahrt zum „Heiligen Rock“ - auch unter Beteiligung von Christen aus den evangelischen Kirchen - sei ein „starkes Zeichen“, so der ACK-Vorsitzende, und ermutigend und herausfordernd auch für die ökumenische Gestaltung der Reformationsdekade.

Der Vortrag im Wortlaut

Das Resümee des Vortrags auf Youtube