Besuch von Kardinal Kurt Koch in der Ökumenischen Centrale

Frankfurt am Main (16.03.2023). Zum Abschluss seiner Deutschlandreise besuchte Kurienkardinal Kurt Koch, Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen, am Donnerstag, dem 16.03.2023, die Ökumenische Centrale.

Kardinal Kurt Koch besuchte am 16. März die Ökumenische Centrale und führte ein Gespräch mit dem Vorstand der ACK. Bild: ACK

In einem Gespräch mit dem Vorstand und der Geschäftsführerin betonte der Kardinal die Notwendigkeit, stets das Gespräch mit allen Christinnen und Christen zu suchen, und sich dabei auch besonders multilateral und nicht nur zwischen den in Deutschland zwei „großen Kirchen“ zu begegnen. In diesem Rahmen dankte er der ACK in Deutschland für ihre Arbeit, woran er besonders schätze, dass in der ACK die Gemeinschaft der Christenheit in Deutschland in aktiver Arbeit zu erkennen sei.
Kardinal Koch sprach sich grundlegend für eine „Christus-Ökumene“ aus, in der es das Wichtigste sei, gemeinsam auf Jesus Christus zu schauen.
Ein besonderes Potential, auch für eine erneute Fokussierung auf- und miteinander, sieht Kardinal Koch in Bezug auf die Feier des Jubiläums zu 1.700 Jahre Konzil von Nizäa im Jahr 2025. Er sprach die Forderung aus, diese gemeinsam zu begehen, da in diesem Jubiläum das Potential stecke, auf eine Zeit zurückzuschauen, in der der „Leib Christi noch nicht zutiefst verwundet“ war.
Im Gespräch wurde ebenfalls die Frage erörtert, welche Einheit gesucht wird und wie diese unter den Christen möglich sei. Mit einer Wertschätzung der Bedeutung der Leuenberger Konkordie für die evangelischen Kirchen, die an demselben Donnerstag ihr 50-jähriges Bestehen feierte, betonte Kardinal Koch jedoch auch, dass das in der Konkordie vorgelegte Modell nicht auf alle Kirchen übertragbar sei. Der Kardinal betonte, dass Kirchengemeinschaft Bekenntnisgemeinschaft voraussetze und damit auch die Forderung einhergehe, weiterhin das Gespräch zu suchen, um die wichtigen Grundbekenntnisse und Verständnisse zu klären.
Auch wenn eine Mahlgemeinschaft noch nicht möglich sei, sprach Kardinal Koch sich dafür aus, den Schmerz der Trennung auszuhalten und aus diesem immer wieder Energie zu schöpfen, um auf dem Weg der Klärung weiter voranzuschreiten.
Viele Dinge könne man jedoch jetzt bereits gemeinsam begehen und feiern, manchmal sogar deutlich mehr, als bereits auf deutscher Ebene durchgeführt werde.
Kardinal Koch schloss mit der Bemerkung, dass man aktuell nicht ökumenische „Tranquilizer“, sondern „Beunruhigungspillen“ bräuchte.
Nach einem Segen für die weitere Arbeit der ACK machte sich Kardinal Kurt Koch mit seinem Begleiter Pater Augustinus Sander OSB aus dem Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen weiter auf den Weg zum Frankfurter Flughafen, von wo aus beide zurück nach Rom reisten.