Erinnern als Merkmal christlicher Identität – Erzpriester Miron bringt anlässlich des 4. Nationalen Gedenktags für die Opfer terroristischer Gewalt seine Betroffenheit zum Ausdruck

Berlin/Frankfurt am Main (11.03.2025). Bereits zum vierten Mal wurde am Dienstag, dem 11. März 2025, der „Nationale Gedenktag für die Opfer terroristischer Gewalt“ begangen. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron, konnte aufgrund von Zugumleitungen nicht der Einladung der Bundesregierung als Vertreter der Kirchen in Deutschland an der zentralen Gedenkveranstaltung im Auswärtigen Amt folgen, bekräftigte aber die Wichtigkeit einer Erinnerungskultur der Kirchen.

Blumen mit Kranzschleife (Quelle: Protokoll Inland)

An der zentralen Gedenkveranstaltung der Bundesregierung waren neben offiziellen Vertreterinnen und Vertretern – u. a. des Bundes, der Länder und des Diplomatischen Korps – vor allem Betroffene terroristischer und extremistischer Gewalttaten aus jüngerer und länger zurückliegender Zeit als Gäste eingeladen.

Aufgrund von Streckensperrungen im Raum Köln musste der Vorsitzende der ACK, Erzpriester Radu Constantin Miron, seine Teilnahme kurzfristig absagen und seine Anreise mit der Bundesbahn abbrechen. „Ich bedaure das sehr, denn es wäre mir ein wichtiges Anliegen gewesen, auch in diesem Jahr wieder an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen“, drückte Miron sein Bedauern aus. Zugleich brachte der ACK-Vorsitzende seine Betroffenheit über die Opfer des Terrors zum Ausdruck: „Die Opfer von Gewalt und Terror, die wir an diesem Gedenktag in Erinnerung rufen, stammen aus ganz unterschiedlichen Orten und Zusammenhängen und haben so ihre jeweils eigene Geschichte. Auch die Kirchen in Deutschland sind unterschiedlich, was ihre Größe und ihre Verbreitung betreffen. Gemeinsam aber ist allen Christinnen und Christen unseres Landes, dass das Erinnern ein Merkmal ihrer Identität ist. Deshalb bin ich heute in Gedanken in Berlin dabei.“

Für die Bundesregierung sprach einführend die Bundesministerin des Auswärtigen Amtes, Annalena Baerbock MdB. Es folgte ein moderiertes Podiumsgespräch mit Betroffenen terroristischer Gewalt, an dem die Bundesministerin des Innern und für Heimat, Nancy Faeser, teilnahm. Moderiert wurde das Gespräch von Dr. Helene Bubrowski, stv. Chefredakteurin von Table Media. Das Schlusswort sprach der Beauftragte der Bundesregierung für die Anliegen von Betroffenen von terroristischen und extremistischen Anschlägen im Inland, Roland Weber. Im Gedenken an alle Opfer terroristischer Gewalt erfolgte anschließend eine Schweigeminute. Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkstunde von den Klarinettistinnen und Klarinettisten Barbara Pfanzelt, Marie-Theres Schindler, Conrad Hähnlein und Henry Jens Petersen.

Die Bundesregierung hat im Februar 2022 die Einführung des Gedenktages und dessen jährliche Begehung am 11. März beschlossen. Der Termin knüpft dabei auf nationaler Ebene an den Europäischen Gedenktag für die Opfer des Terrorismus an, der nach den Bombenanschlägen in Madrid vom 11. März 2004 ins Leben gerufen wurde. Die Europäische Union gedenkt seit 2005 jährlich an diesem Tag der Betroffenen terroristischer Gräueltaten weltweit.

Neben der Prävention, der Deradikalisierung und einer effektiven Gefahrenabwehr sowie der Bekämpfung von Extremismus und terroristischer Gewalt soll mit dem Gedenktag auch die Situation der Betroffenen terroristischer und extremistischer Gewalttaten stärker in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung gerückt werden.