Mit der Religionspädagogin Dr. Yauheniya Danilovich (Münster) ist erstmals seit Bestehen des DÖSTA eine orthodoxe Theologin Teil des Vorstands. Sie wurde gemeinsam mit der römisch-katholischen Dogmatikerin Prof. Dr. Julia Knop (Erfurt) zum Vorstand des DÖSTA gewählt.
Danilovich ist Akademische Rätin am Seminar für Praktische Theologie und Religionspädagogik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster. Schwerpunkte ihrer wissenschaftlichen Arbeit sind der sprachsensible Religionsunterricht und die konfessionelle Kooperation im Religionsunterricht. Anlässlich ihrer Wahl in den Vorstand des DÖSTA zeigte sich Danilovich dankbar für das darin zum Ausdruck gebrachte Vertrauen: „Dass ich als orthodoxe Theologin diese Aufgabe ausfüllen darf, erfüllt mich mit Stolz. Insbesondere hinsichtlich der Entwicklung des Religionsunterrichts in Deutschland ist es mir ein Anliegen, die orthodoxe Stimme darin hörbar zu machen und die ökumenische Dimension in der Ausbildung und darüber hinaus zu stärken. Ich freue mich darauf, die Arbeit im DÖSTA der nächsten Jahre an verantwortungsvoller Stelle mitgestalten zu dürfen.“
Knop ist Inhaberin der Professur für Dogmatik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt. Sie forscht zu Frauen- und Geschlechterfragen und zur Plausibilität der Gottesfrage in der Gegenwart. Sie sagte anlässlich ihrer Wahl in den Vorstand: „Ich schätze die wissenschaftlich fundierte und effektive Arbeit im DÖSTA. Im säkularen Kontext Mitteldeutschlands, in dem ich seit einigen Jahren lebe und forsche, habe ich gelernt, wie wichtig und wie tragfähig das gemeinsame christliche Zeugnis ist. Dieser Aufgabe können wir nur in der ganzen Breite der Ökumene begegnen. Der DÖSTA bietet einen wichtigen thinktank zu religiösen Fragen unserer Zeit.“
Danilovich und Knop folgen auf die evangelische Kirchenhistorikerin Prof. Dr. Katharina Bracht (Jena), die als erste Frau im Vorstand des DÖSTA war, und auf ihren Co-Vorsitzenden, den alt-katholischen Theologen Prof. Dr. Andreas Krebs (Bonn). Beide waren nicht mehr zur Wiederwahl angetreten. Der Vorstand im DÖSTA wird alle drei Jahre neu aus der Mitte der DÖSTA-Mitglieder gewählt.
Dankbar schauten die beiden Theologen auf ihre Zeit als Vorstand des DÖSTA. Ihre Amtszeit hatten sie sichtbar als ökumenische Doppelspitze gestaltet. Prof. Dr. Katharina Bracht sagte rückblickend: „Es war mir eine Ehre, in einem der wichtigsten theologischen Gremien Deutschlands führend tätig sein zu dürfen. Die Diskussionen und der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Konfessionen und Disziplinen bereichern mich über den Dienst im DÖSTA hinaus. Mir war es ein Anliegen dazu beizutragen, dass ökumenisches Denken und Handeln immer selbstverständlicher werden und wir uns auch theologisch weiter auf dem Weg zur Einheit der Kirche bewegen.“
Ihr Bonner Kollege Prof. Dr. Andreas Krebs äußerte sich ähnlich: „Es war mein Ziel, als alt-katholischer Theologe im Vorstand des DÖSTA die Breite und Diversität des Christentums in Deutschland auch in den theologischen Gesprächen noch stärker in den Vordergrund zu stellen, um die Vielfalt des Christentums und des ökumenischen Dialogs zu verdeutlichen. Nur gemeinsam können wir als Christinnen und Christen eine vernehmbare Stimme in den Kirchen und in der Gesellschaft sein.“
In der Amtszeit der beiden Theologen wurde unter anderem eine vielbeachtete Abendmahlspublikation veröffentlicht, die bereits nach kurzer Zeit vergriffen war. Inzwischen ist die Publikation „Abendmahl – Eucharistie – Heiliges Opfer“ in der 3. Auflage erschienen. Aktuell beschäftigt sich der DÖSTA mit dem Studienthema „Sprache(n) des Gebets“, dessen Ergebnisse im Jahr 2026 veröffentlicht werden, und mit der Vorbereitung des 1700. Jubiläums des Ersten Ökumenischen Konzils von Nizäa.
Publikation “Abendmahl - Eucharistie - Heiliges Opfer”