In den kommenden Tagen werden die Kirchenvertreter sich über gemeinsame Themen, wie die Herausforderungen durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine, die Sorge um die Einheit Europas, die fortschreitende Säkularisierung und das Miteinander der unterschiedlichen Religionen und Weltanschauungen in Europa beschäftigen. Daneben stehen auch Besuche in kirchlichen Einrichtungen in Hamburg auf dem Programm und die Feiern gemeinsamer Andachten.
In seinem Grußwort zum Beginn der Tagung der Vertreterinnen und Vertretern aus insgesamt 14 nationalen Kirchenräten und weiteren Vertretern der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) übermittelte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron, die Grüße der 25 Gast- und Mitgliedskirchen der ACK, dem nationalen Kirchenrat in Deutschland. Der orthodoxe Erzpriester hob die Bedeutung des gemeinsamen Gebetes für die Einheit und ein starkes Fundament des Vertrauens zwischen den Kirchen zur Erreichung der Einheit hervor. „Gemeinsam sind wir aufgerufen, Zeichen des Friedens und der Gerechtigkeit zu setzen und der Welt ein lebendiges Beispiel für Zusammenarbeit und Versöhnung zu geben“, rief der ACK-Vorsitzende den Auftrag der nationalen Kirchenräte in Erinnerung. Miron fügte hinzu: „Dieser gemeinsame Auftrag kann nicht ohne ein starkes Fundament des Vertrauens zwischen uns erreicht werden.“
Die Ergebnisse der Beratungen werden in die Überarbeitung der Charta Oecumenica einfließen. Im Frühjahr 2001 wurde erstmals ein gemeinsames Grundsatzpapier von den Präsidenten der KEK und des Rates der Europäischen Bischofskonferenz (CCEE) auf europäischer Ebene in Straßburg unterzeichnet. Daraufhin wurden die unter zwölf Überschriften zusammengefassten Selbstverpflichtungen auf unterschiedlichen Ebenen und regionalen Bezügen diskutiert und von den jeweiligen Kirchenräten und -gemeinschaften angenommen. Auf der KEK-Generalversammlung in Tallinn wurde 2023 eine Arbeitsgruppe mit der Überarbeitung beauftragt. Diese hat im Sommer 2024 ihre Ergebnisse vorgestellt und die Nationalen Kirchenräte um Diskussion und Rückmeldungen bis Jahresende gebeten. Die ACK hat diesen Revisionsprozess in Deutschland aufgegriffen.
Der Tagungsort im Ökumenischen Forum HafenCity wurde bewusst ausgewählt, da der Text der Charta Oecumenica in seiner ursprünglichen Form in verschiedenen Sprachen in die sechs großen Holztore der Kapelle des Ökumenischen Forums eingearbeitet worden ist.
Erstmals bei den regelmäßigen Treffen der nationalen Kirchenräten Europas ist auch der aus Deutschland stammende neue Generalsekretär der KEK, Frank-Dieter Fischbach. Fischbach war zuvor im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover tätig und wurde im Sommer 2024 in sein neues Amt eingeführt.
Grußwort Miron (deutsch/englisch)
Video: Fernando Enns und die Charta Oecumenica
Über die Konferenz Europäischer Kirchen