Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) reagierte bei seiner Zentralausschusssitzung im Südafrikanischen St. Johannesburg mit einer Betroffenheits- und Solidaritätsbekundung, auf die bereits weltweit verschiedentlich Bezug genommen wurde.
Sie lautet:
"Der Zentralausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen, der vom 18. bis 24. Juni 2025 in Johannesburg, Südafrika, tagt, ist entsetzt über die Nachricht von einem Selbstmordanschlag auf die griechisch-orthodoxe Kirche Mar Elias im Stadtteil Dweila der syrischen Hauptstadt Damaskus am 22. Juni 2025. Berichten zufolge wurden bei dem Anschlag, der von Kämpfern mit Verbindungen zur Extremistengruppe „Islamischer Staat“ verübt wurde, etwa 25 Menschen getötet und 68 schwer verletzt. Es ist der erste Selbstmordanschlag in Damaskus seit dem Sturz des Assad-Regimes im Dezember 2024 und stellt eine erneute Bedrohung für die Sicherheit der christlichen Kirchen und Gemeinschaften in Syrien in der Zeit nach dem Assad-Regime dar.
Wir sprechen allen Hinterbliebenen und Verletzten unser tiefes Beileid aus und beten für ihre Genesung und Sicherheit. Wir bringen seine christliche Solidarität mit Seiner Seligkeit Johannes X., dem Patriarchen von Antiochien und dem ganzen Osten, des griechisch-orthodoxen Patriarchats von Antiochien, Damaskus, zum Ausdruck. Wir trauern mit Seiner Seligkeit über den Verlust von Menschenleben, die Verletzungen und die Schäden, die der von dieser Gräueltat betroffenen Gemeinschaft zugefügt wurden. Im Namen der weltweiten ökumenischen Gemeinschaft des ÖRK stehen wir in christlicher Solidarität mit den Mitgliedern seiner Kirche und mit allen Kirchen und christlichen Gemeinschaften in Syrien, deren Gefühl der Sicherheit in ihrem eigenen Land durch diesen Anschlag tief erschüttert wurde.
Wir appellieren an die Regierung und die Behörden Syriens, rasch und entschlossen zu handeln, um die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten, insbesondere in Fällen, in denen sektiererische Gewalt gegen bestimmte Gemeinschaften gerichtet ist. Ein solches Vorgehen ist unerlässlich, um das Vertrauen wiederherzustellen und eine friedliche und integrative Zukunft für alle Syrer zu fördern.
Wir bitten den Generalsekretär, sich nach dieser Gräueltat mit den Mitgliedskirchen in Syrien zu beraten und ihnen die Begleitung und Unterstützung anzubieten, die der ÖRK zu leisten vermag.
Wir beten um Gottes besonderen Segen und Fürsorge für die Kirchen und christlichen Gemeinschaften in Syrien und im gesamten Nahen Osten, die in diesem Land, der Wiege unseres gemeinsamen Glaubens, leben und Zeugnis ablegen."
Wortlaut der Erklärung (englisch)
Stellungnahme der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD)
Reaktion der Deutschen Bischofskonferenz (DBK)