Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens: Frieden für Japan und Südkorea

Der ÖRK hat zu einem Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens aufgerufen.

(17.10.2014) Die Kirchen in Japan und Südkorea brauchen Unterstützung für ihr Engagement für den Frieden und den Protest gegen den Bau einer Militärbasis auf Jeju-Island in Südkorea. Dazu rief die Deutsche Ostasienmission (DOAM) bei einer Konferenz in Wittenberg auf. Inspiriert von dem Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens, den die 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Busan 2013 ausrief, wollen die Kirchen der DOAM ihre Zusammenarbeit mit den Partnern in Japan und Südkorea verstärken. In dem Schreiben lädt die DOAM zu einer "gemeinsamen Reise der spirituellen Erneuerung und des prophetischen Rufens nach Frieden" in der ostasiatischen Region ein. Die Konferenz rief dazu auf, alle Initiativen für Versöhnung und Kooperation auf der koreanischen Halbinsel zu unterstützen. Eine nukleare Aufrüstung in Japan widerspreche Artikel 9 der japanischen Verfassung, in dem kriegerische Aktivitäten und der Unterhalt von Streitkräften untersagt werden.

"Wir beginnen zu verstehen, wie das Verlangen bei Euch genauso wie bei uns wächst, "com-pan-ions" - Menschen, die Brot miteinander teilen - des Pilgerwegs der Gerechtigkeit und des Friedens zu werden. Dieser Weg mag uns zu unpopulären Entscheidungen führen und uns in Minderheitspositionen versetzen, auch in Opposition zu den 'Fürsten und Mächten'. Wir mögen gefangen sein in unseren eigenen kulturellen, konfessionellen und institutionellen Schwächen, wir mögen blind sein oder einseitig in unseren Gedanken und bei unserem Handeln. Aber wir vertrauen darauf, dass Ihr uns helft zu sehen, was nötig dafür ist, gemeinsam Gefährten auf dem Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens zu sein", heißt es in dem Schreiben. 

Auf der Konferenz feierte die DOAM ihr 130jähriges Bestehen. Der mennonitische Professor Fernando Enns (Hamburg), Vorstandsmitglied der DOAM und Mitglied des Zentralausschusses des ÖRK, hielt dazu einen Festvortrag, in dem er das Anliegen des Pilgerweges der Gerechtigkeit und des Friedens weiter verdeutlichte. Dieser Pilgerweg sei mehr als notwendig, weil "wir verstanden haben, nach so vielen Anstrengungen für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung, nach einer Dekade zur Überwindung von Gewalt, nach einer Weltfriedenskonvokation in Kingston/Jamaika, dass wir uns unserer spirituellen Wurzeln vergewissern müssen, damit unsere Ökumenische Bewegung tatsächlich in Bewegung bleibt und nicht in großen und komfortablen Institutionen erstarrt", sagte Enns. Für den Pilgerweg stelle sich nicht die Frage, was wir tun könnten, sondern: "Wie können wir teilhaben?" Der Pilgerweg stelle einen ganz anderen Ansatz für ein neues Missionsverständnis, Ökumeneverständnis und Kirchenverständnis dar. "Unser Ziel ist es nicht, Frieden und Gerechtigkeit herzustellen. Wir sind Realisten. Daher viel bescheidener - und zugleich so viel anspruchsvoller: unser eigener Weg soll gekennzeichnet sein durch Schritte des Friedens und der Gerechtigkeit. Es ist eine Pilgerreise der Gerechtigkeit und des Friedens."

 

Weitere Informationen:

Brief der Deutschen Ostasienmission an die Kirche in Südkorea und Japan

Festvortrag von Prof. Dr. Fernando Enns zum Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens

Information des ÖRK zum Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens