Vorsitzender der ACK erinnert EKD-Synode an Jubiläum der gegenseitigen Taufanerkennung

(07.11.2022) Dem 15-jährigen Jubiläum der gegenseitigen Taufanerkennung wurde bisher wenig gedacht, obwohl sich die Kirchen der Täuferbewegung auf ihr 500-jähriges Jubiläum vorbereiten und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) die Taufe im Jahr 2023 besonders feiern möchte. Hierzu ruft sie zu Aktionen rund um den Johannistag (24./25. Juni 2023) auf. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron, holte die Erinnerung an die gegenseitige Taufanerkennung im Magdeburger Dom am 29. April 2007 in seinem Grußwort bei der EKD-Synode in Magdeburg, eben an jenem Ort der Unterzeichnung, nach.

Die Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich begrüßt den Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron auf der 3. Tagung der 13. EKD-Synode 2022 in Magdeburg (Foto: ACK-Deutschland)

Im Anschluss an das Grußwort der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) von Metropolit Augoustinos richtete Erzpriester Radu Constantin Miron die Grüße der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland aus und erinnerte die Synodalen an die Erklärung zur gegenseitigen Taufanerkennung, die von 11 Kirchen am 29. April 2007 im Magdeburger Dom unterzeichnet wurde.

Magdeburger Erklärung zur wechselseitigen Anerkennung der Taufe

Die unterzeichnenden Kirchen erklärten vor 15 Jahren, dass trotz diverser Unterschiede in ihren Kirchenverständnissen zwischen ihnen ein Grundverständnis über die Taufe bestünde. Die einmalige nicht wiederholbare Taufe durch Untertauchen in bzw. Übergießen mit Wasser verbinde als Zeichen der Einheit alle Christen mit Jesus Christus und untereinander:

„Als Teilhabe am Geheimnis von Christi Tod und Auferstehung bedeutet die Taufe Neugeburt in Jesus Christus. Wer dieses Sakrament empfängt und im Glauben Gottes Liebe bejaht, wird mit Christus und zugleich mit seinem Volk aller Zeiten und Orte vereint.“

Charta Oecumenica als Selbstverpflichtung für Zusammenarbeit

Bereits mit der Charta Oecumenica aus dem Jahr 2001 hatten sich die christlichen Kirchen in Europa dazu verpflichtet, auf die sichtbare Einheit der Kirche Jesu Christi hinzuwirken. Die gegenseitig anerkannte Taufe wird in der Charta Oecumenica als Ausdruck der Einheit benannt. Auf dem Ersten Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin haben die christlichen Kirchen in Deutschland die Charta Oecumenica für sich angenommen und gemeinsam unterzeichnet.

500 Jahre Täuferbewegung in Deutschland

Die Kirchen der Täuferbewegung hatten 2007 die wechselseitige Anerkennung der Taufe nicht mitunterzeichnet. Für sie steht die bewusste Entscheidung des Täuflings und somit die Gläubigentaufe im Zentrum des Verständnisses. Anlässlich ihres bevorstehenden 500-jährigen Jubiläums 2025 haben insbesondere die Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland (AMG) und der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland (BEFG) eingeladen, über die Geschichte, Erinnerung, Tradition und Erbe der Täuferbewegung nachzudenken. Begleitet wird dieses Nachdenken durch jährlich erscheinende Broschüren, die zu Diskussionen über jeweilige Jahresthemen anregen sollen. Ausstellungen, Materialien für Schule und Bildungsinstitutionen sowie Tagungen werden die Auseinandersetzung mit den zurückliegenden 500 Jahren täuferischer Geschichte illustrieren und vertiefen.

Weitere Informationen: www.taeuferbewegung2025.de.

Evangelische Aktion zum Johannistag 2023 #deinetaufe

Unter dem Motto #deinetaufe hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ihre Kirchen und Gemeinden für 2023 rund um den Johannistag 2023 (24./25. Juni) zu Tauf- und Tauferinnerungsaktionen aufgerufen. Hierfür werden Anregungen, Ideen und Materialien unter www.deinetaufe.de kostenlos zur Verfügung gestellt.

weiterführende Links:

Die wechselseitige Anerkennung der Taufe im Wortlaut

Text der Charta Oecumenica

500 Jahre Täuferbewegung

Grußwort durch Erzpriester Miron auf der EKD-Synode 2022