(08.06.2016) Vom 31. Mai bis 3. Juni tagten die Generalsekretärinnen und Generalsekretäre der nationalen Kirchenräte Europas (ENCCs) in Lissabon. Die Teilnehmer kamen aus verschiedenen Regionen Europas und trafen sich an der Lusitanian Church Cathedral (Anglikanische Gemeinschaft in Portugal) auf Einladung des Rates der portugiesischen Kirchen (COPIC). Das Treffen bot Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen und sich gegenseitig in der ökumenischen Arbeit zu unterstützen.
Auf dem Programm stand insbesondere die aktuelle Situation in Europa. Über die Flüchtlingskrise und die kirchlichen Hilfsprogramme berichteten Pfarrer Alfredo Abad Heras, stellvertretender Vorsitzender der Kommission der Kirchen für Migranten in Europa, und Kardinal Manuel Clemente, Patriarch von Lissabon. Kardinal Clemente führte persönlich durch die historischen Schätze des Klosters von São Vicente de Fora. Er rief die Kirchen dazu auf, sich für Migranten und Flüchtlinge einzusetzen. Über die Situation in Portugal informierte Rui Marques, Präsident der Plattform für Flüchtlingshilfe (Plataforma de Ajuda aos Refugiados). Auf der Tagesordnung standen auch die Frage nach der Religionsfreiheit und gegenwärtige religiöse Trends in Portugal. Peter Pavlovic, Studiendirektor der Konferenz Europäischer Kirchen, stellte die Arbeit des Europäischen Christlichen Umweltnetzwerks vor, das sich demnächst in Helsinki treffen wird. Der Generalsekretär des Rates der Europäischen Bischofkonferenzen (CCEE), Duarte Nuno Queiroz de Barros da Cunha, informierte über gemeinsame Projekte des Rates und der Konferenz Europäischer Kirchen.
Im Namen der in Lissabon versammelten Generalsekretärinnen und Generalsekretäre wandte sich COPIC-Präsident Bischof Sifredo Teixeira in einem Brief an die britischen nationalen Kirchenräte im Vorfeld des bevorstehenden EU-Referendums. "Seien Sie versichert, dass Sie unsere Gebete und guten Wünsche an diesem bedeutsamen Tag der Entscheidung begleiten", schreibt Teixeira. "Wir glauben, dass Frieden und Versöhnung im Zentrum der Europäischen Union stehen müssen, besonders angesichts der Konflikte unserer gemeinsamen Vergangenheit."
Hier können Sie den Brief von Bischof Teixeira herunterladen.