Revision der Charta Oecumenica
Vor fast 25 Jahren wurde die Charta Oecumenica am 22. April 2001, am Sonntag nach dem gemeinsamen Osterfest, durch die Präsidenten der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) auf europäischer Ebene in Straßburg unterzeichnet und dadurch angenommen. Im Laufe der ersten Jahre fand in verschiedenen nationalen Kontexten eine rege Auseinandersetzung statt, so dass in den meisten europäischen Ländern die Charta Oecumenica ratifziert und angenommen wurde. Daran schloss sich auf unterschiedlichen Ebenen und regionalen Bezügen ein Prozess der Aneignung der Charta Oecumenica mit ihren unter 12 thematischen Überschriften zusammengefassten Selbstverpflichtungen an.
Revision mit dem Ziel, dass die Charta relevant bleibt
Im Zuge der KEK-Generalversammlung in Tallinn wurde im Jahr 2023 eine gemeinsame Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertreterinnen und Vertreter der KEK und des CCEE, beauftragt, die Charta Oecumenica zu überarbeiten. Dabei sollten auch Bereiche aktualisiert werden, die angesichts der sich veränderten Umstände in der europäischen Gesellschaft und in der Gemeinschaft der Christen Änderungen erfordern. Ziel dieser Überarbeitung ist es, sicherzustellen, dass die Charta Oecumenica im aktuellen Kontext relevant bleibt.
Breite Partizipationsmöglichkeiten auf dem Weg der Überarbeitung
Auf dem Weg der Erarbeitung soll auch eine breite Partizipationsmöglichkeit durch die jeweiligen Mitglieder beider Gremien gegeben werden. Aus diesem Grund soll ein erster Entwurf der überarbeiteten Charta Oecumenica im 3. Quartal 2024 zur Diskussion gestellt werden. Die endgültige Revision soll bis zum Jahr 2025 bestätigt und bis zum 25-jährigen Jubiläum im Jahr 2026 zur Verteilung bereit sein und zur Verfügung gestellt werden. Für 2026 ist ebenfalls die nächte kontinentale Tagung der Europäischen Ökumenischen Versammlung geplant.
Konsultationsphase vom 1. Juli bis 15. Oktober 2024
In einem Schreiben vom 1. Juli 2024 an die Mitgliedskirchen der KEK, die nationalen Kirchenräte in Europa und an die Partnerorganisation wurden die Gremien über die Fertigstellung des ersten, von KEK und CCEE genehmigten Entwurfes informiert und dazu eingeladen, sich aktiv in den Konsultationsprozess einzubringen, um den Text weiter zu verbessern und zu aktualisieren. Hierfür wurden Reaktionen und Beiträge erbeten und dass der Entwurf in den entsprechenden Gremien durchdiskutiert werden würde. Zudem wurden spezielle Veranstaltungen zur Teilhabe angekündigt. Alle Beiträge werden nach Abschluss der Konsultationsphase von der gemeinsamen Arbeitsgruppe ausgewertet und in die Revision einfließen.
Arbeitstexte verfügbar
Eine deutschsprachige Arbeitsübersetzung senden wir auf Nachfrage gerne zu (info@ack-oec.de).
ACK greift Revisionsprozess auf und unterstützt europäische Komission
Nach Einschätzung der gemeinsamen Arbeitsgruppe von KEK und CCEE ist die Konsultationsphase ein Schlüsselelement der Aktualisierung der Charta Oecumenica, die schließlich darauf abzielt, die Kirchen in ihren ökumenischen Bemühungen in den kommenden Jahren zu unterstützen. Hierfür wird die breite Mitarbeit erbeten. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen unterstützt die Bestrebungen der europäischen Arbeitsgruppe, indem sie eine deutsche Arbeitsübersetzung beisteuert, die Rückmeldungen aus Deutschland bündelt und am 26. September um 17.30 Uhr zu einer digitalen Konferenz einlädt.
Schreiben der europäischen Komission