Methodisten, Reformierte und Lutheraner feiern 25 Jahre Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft

(27.09.2012) Am 30. September 2012 wird der 25. Jahrestag der Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft am historischen Ort der Proklamation, St. Lorenz in Nürnberg, begangen. Methodisten, Lutheraner (VELKD) und Reformierte hatten vor einem Vierteljahrhundert am 29. September 1987 Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft beschlossen. Aus diesem Anlass hatte die ACK Nürnberg zu einem Festgottesdienst eingeladen, der von der methodistischen Bischöfin Rosemarie Wenner (Frankfurt), dem leitenden Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands, Gerhard Ulrich (Kiel), und dem reformierten Pastor Dieter Krabbe (Nürnberg) liturgisch gestaltet wurde.

Bischof Gerhard Ulrich verwies in seiner Predigt auf das Wort Gottes als Grundlage. Der gemeinsame kirchliche Auftrag sei es, Jesus Christus zu verkündigen. „Alles Trennende kann und darf uns nicht abhalten davon, dass wir miteinander, als ein Leib sichtbar und hörbar sind und die Stimmen erheben für Recht und Frieden und gegen alle Formen des Fundamentalismus – die wahre Gefahr der Trennung.“ Er frage sich, weshalb Lutheraner und Methodisten nicht schon eher zur Gemeinschaft zusammengefunden hätten. „Ja, wir hätten schon früher mutig voran und also aufeinander zu gehen können.“ Ökumenisch auf der Höhe der Zeit zu sein, heiße auch, damit zu rechnen, „dass der oder die andere schon etwas mehr oder eben anderes von der Wahrheit erkannt hat, die in Christus zu finden ist“.

Bischöfin Rosemarie Wenner betonte, die kirchliche Gemeinschaft gewinne sichtbaren Ausdruck, „indem wir Vielfalt schätzen, miteinander in Beziehung bleiben und so in der Liebe wachsen“. Sie freue sich, dass ihre Kirche vor 25 Jahren trotz Belastungen das Gespräch mit den Lutheranern gesucht habe. So seien offizielle theologische Gespräche vereinbart worden, „und am Ende stand die Kirchengemeinschaft“.

Damit im Jubiläumsjahr möglichst viele Gläubige miteinander Gottesdienst feiern, entwickelten die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD), die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK), die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) einen Gottesdienstentwurf, der auch an anderen Orten benutzt werden kann.

Die achtseitige Gottesdienstordnung soll die gemeinsame Vorbereitung eines Gottesdienstes mit Abendmahlsfeiern durch evangelische und evangelisch-methodistische Nachbargemeinden anregen und unterstützen. Um die Verbundenheit der Christen verschiedener kirchlicher Traditionen zur Geltung zu bringen, nimmt die Liturgie Inhalte weltweit verwendeter gottesdienstlicher Formulare auf. Das gemeinschaftlich erarbeitete Formular ist zeitlich flexibel gestaltet.

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