"JETZT IST DIE ZEIT für multilaterale Ökumene" - Ökumene ist immer noch nicht selbstverständlich

Nürnberg (11.06.2023) Mit einem evangelischen Gottesdienst ist auf dem Hauptmarkt der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag in Nürnberg zu Ende gegangen. Der erste Kirchentag nach der Coronapandemie sollte zu einer Zeitansage werden. Erfahrungen aus bisher drei Ökumenischen Kirchentagen waren in die Vorbereitung und Planung eingeflossen. Erstmals war eine Projektleitung multikonfessionell berufen worden. Sämtliche Podien und Gebete rund um die „Stadt der Ökumene“ fanden unter Beteiligung von Mitgliedern der hierzulande kleinen Kirchen (HKK) statt.

„Stadt der Ökumene“ - Vielfalt erlebbar gemacht

Das Interesse der Besucherinnen und Besucher war hoch und teilweise bildeten sich an den Mitmachstationen Warteschlangen. Besonders die Candy-Bar der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) entwickelte sich zu einem Publikumsmagnet in der „Stadt der Ökumene“. Beide Veranstaltungszentren am Jakobsplatz, die römisch-katholische St. Elisabeth-Kirche und die evangelisch-lutherische Kirche St. Jakob, konnten mehrfach dem Besucheransturm nicht gerecht werden und mussten wegen Überfüllung geschlossen werden. Viele Gäste in der „Stadt der Ökumene“ waren überrascht, dass Ökumene mehr als „nur evangelisch und katholisch“ ist.

Ökumene immer noch nicht selbstverständlich

„Bei Ökumene in Deutschland ist noch Luft nach oben“ resümierte Verena Hammes, Geschäftsführerin der ACK die Erfahrungen. Ähnlich sieht es der Vorsitzende der ACK, Erzpriester Radu Constantin Miron: „Ökumene wird meist als bilaterale Ökumene der beiden großen Kirchen verstanden, dabei nimmt die Zahl der Mitglieder der Migrationsgemeinden und der sogenannten ‚hierzulande kleinen Kirchen‘ den HKKs, prozentual zu!“ Und in Anlehnung an das Motto des Kirchentages formulierte der griechisch-orthodoxe Erzpriester seinen Wunsch: „Jetzt ist die Zeit für multilaterale Ökumene!“