Ökumenischer Bibelsonntag fördert konfessionsübergreifende Beschäftigung mit der Bibel

Frankfurt am Main (15. Januar 2024). Traditionell wird am letzten Januarsonntag der Ökumenische Bibelsonntag mit Gottesdiensten gefeiert. Wie in jedem Jahr wurde die Gottesdienstvorlage 2024 von einer multilateralen Arbeitsgruppe der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) erarbeitet und nimmt die biblische Erzählung von der Erschaffung des Menschen in den Blick (1. Mose 1,26-31).

Der Bibelsonntag ist eine gemeinschaftliche Initiative der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste, der Deutschen Bibelgesellschaft, dem Katholischen Bibelwerk und der Evangelischen Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung. Anliegen des ökumenischen Bibelsonntag ist, die konfessionsübergreifende Beschäftigung mit der Bibel zu fördern, weil die Bibel die gemeinsame Grundlage des christlichen Glaubens ist. Auf diese Weise sollen Menschen unterschiedlicher konfessioneller Herkunft die Bibel als Inspirationsquelle für Glauben und Leben neu entdecken.

Versagen des Menschen

Im ausgewählten Predigttext (Genesis 1,26-31) wird der Mensch als Ebenbild Gottes und Krone der Schöpfung gefeiert. Angesichts des Klimawandels zeigt sich sein Versagen und seine zerstörerische Kraft. Im Bewusstsein dieser Spannung haben der rumänisch-orthodoxe Priester und Orthodoxiereferent der ACK, Marius Adrian Călin, und der frei evangelische Pastor und Freikirchenreferent der ACK, Dr. Jochen Wagner, eine Predigtmeditation für diesen Sonntag erstellt.

Nach orthodoxem Verständnis ist der Mensch nicht Besitzer der Schöpfung

„Die orthodoxe Betrachtung der Schöpfung lässt uns verstehen, dass wir nicht die Eigentümer oder gar Besitzer der Schöpfung sind“, gibt Marius-Adrian Călin zu bedenken. „Die Welt gehört Gott und nicht uns. Die Verantwortung für die Schöpfung ist sehr groß“, so der Orthodoxie-Referent der ACK.

Aktivisten der "letzten Generation" im Blick

„Mir fallen dabei sofort die Aktivisten ein, die sich selbst als ‚letzte Generation‘ bezeichnen und für ihre Zukunft keine Hoffnung mehr haben“, stimmt Jochen Wagner seine Überlegungen nachdenklich an. „Wie kann ich aus christlicher Sicht Mut und Hoffnung hineinsprechen und gleichzeitig meine Mitchristinnen und Mitchristen dafür gewinnen, auch aktiv zu werden?“

Bibel auch im Alltag lesen

Seit 1976 in Baden-Württemberg und seit 1982 bundesweit gefeiert, hat der Ökumenische Bibelsonntag seinen traditionellen Platz am letzten Januarsonntag im Leben vieler evangelischer, katholischer, orthodoxer und freikirchlicher Gemeinden. Oft wird der Bibelsonntag mit der Ökumenischen Bibelwoche verbunden. Durch die konfessionsübergreifende Feier des Ökumenischen Bibelsonntags wird deutlich, dass Christen verschiedener Konfessionen durch das Wort Gottes verbunden sind. Zugleich möchte der gemeinsame Bibelsonntag dazu anregen, die Bibel auch im Alltag zu lesen, sie als Inspirationsquelle für das eigene Leben neu zu entdecken und mit anderen darüber ins Gespräch zu kommen.

Weitere Informationen im Internet unter www.bibelsonntag.de.

Gottesdienstentwurf

Predigtmeditation

Publikation: „Die Bibel (neu) als Schatz entdecken“