Orthodoxe Einladung zu Osterfeier 2024

Frankfurt am Main (18. März 2024). In einem Schreiben an die gesamte Christenheit in Deutschland lädt Metropolit Augoustinos von Deutschland, Exarch von Zentraleuropa und Vorsitzender der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD), dazu ein, am 5. Mai 2024 die orthodoxen Passions- und Ostergottesdienste mitzuerleben. Die Feier des Osterfestes an unterschiedlichen Daten könnte so auch als Chance des gegenseitigen Gottesdienstbesuchs und des weiteren Kennenlernens gesehen werden. Zudem bringt Metropolit Augoustinos seine Vorfreude auf das gemeinsame Osterdatum im Jahr 2025 zum Ausdruck, dem Jahr des 1.700-jährigen Jubiläums des ersten Ökumenischen Konzils von Nizäa (325).

Die Auferstehung nach orthodoxer Darstellung, Foto: Dieter Schütz, pixelio.de

Bereits in der Alten Kirche beschäftigte die Frage, an welchem Datum Ostern gefeiert werden soll, die Christenheit. Es war das Erste Ökumenische Konzil von Nizäa im Jahre 325 n. Chr., das den sog. Osterfest -Streit beilegte und die Berechnung des beweglichen Osterfesttermins vom Frühjahrs-Vollmond und dem jüdischen Pessach-Fest abhängig machte. Allerdings gibt es aufgrund einer Kalenderreform des römisch-katholischen Papstes Gregor XIII. seit 1582 meist unterschiedliche Ostertermine für die sogenannten westlichen Kirchen (Protestanten, Katholiken, Anglikaner, Freikirchen etc.) und die Ostkirchen (orthodoxe Kirche und orientalisch-orthodoxe Kirchen). In diesem Jahr liegen beispielsweise fünf Wochen zwischen den beiden Osterterminen. Während die westliche Christenheit Ostern in diesem Jahr am 31. März feiert, fällt das orthodoxe „Fest der Feste“ erst auf den 5. Mai 2024.

In unterschiedlichem Osterdatum liegt auch eine Chance

Der orthodoxe Metropolit Augoustinos und Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) wendet sich nun in einem Schreiben an alle Christen, Kirchen und Gemeinden in Deutschland und ermuntert dazu, in den verschiedenen Osterterminen auch eine Chance der Begegnung zu sehen: „Dieses unterschiedliche Osterdatum ist eins der ungelösten Probleme, die wir in der Zusammenarbeit und der Begegnung unserer Kirchen noch haben. Lassen Sie uns in diesem Jahr aber eine Chance darin sehen: Denn vielen unserer westlichen Geschwister ist die feierliche und intensive Feier der Großen Woche (Karwoche) und des Osterfestes in der orthodoxen Kirche bekannt, anderen noch nicht.“

Einladung zu Orthodoxen Osterfeiern

Ein Jahr vor dem 1.700-jährigen Jubiläum des erwähnten Konzils von Nizäa, in dem die weltweite Christenheit dann wieder gemeinsam, nämlich am 20. April 2025, Ostern feiert, sieht der Vorsitzende der OBKD in diesem Jahr eine gute Gelegenheit, zusätzlich zum westlichen Ostertermin das Osterfest auch in einer orthodoxen Kirche mitzuerleben. So spricht der Metropolit eine besondere Einladung an seine Glaubensgeschwister aus: „Nutzen Sie diese kalendarische Besonderheit doch, um am 5. Mai die orthodoxen Passions- und Ostergottesdienste mitzuerleben und mitzufeiern.“

Deutschlandweit rund 400 orthodoxe Ostergottesdienste

Bedingt durch die Ausdehnung der orthodoxen Kirchengemeinden und die Nutzung anderer Kirchengebäude und Räumlichkeiten, finden deutschlandweit rund 400 orthodoxen Gottesdienste zu unterschiedlichen Zeiten statt. Neben der Feier der Osternacht selbst, biete sich die sogenannte „Vesper der Liebe“, die am Ostersonntag in vielen orthodoxen Gemeinden tagsüber gefeiert werde, besonders an, da in ihr das Evangelium in vielen unterschiedlichen Sprachen gelesen werde. Dies geschehe traditionell so, schreibt der Metropolit, „um die Osterfreude allen Menschen mitzuteilen und um an die universelle Botschaft unseres Herrn zu erinnern.“

Osterbrief 2024 von Metropolit Augoustinos

Gemeinsam Ostern feier - eine ökumenische Handreichung

Vorfreude auf gemeinsames Osterfest