ACK-Vorsitzender Erzpriester Miron: Mit ukrainischen Christen unbedingt im Gespräch bleiben

ACK-Vorsitzender Erzpriester Radu Constantin Miron auf dem Katholikentag. Foto: ACK/Riffert

(28.05.2022). Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron von der Griechisch-Orthodoxen Metropolie in Deutsch-land, plädiert dafür, mit Kirchenvertretern aus der Ukraine im Kontakt zu bleiben. Er äußerte sich am Freitag beim Katholikentagsforum „Der Krieg in der Ukraine – Zeitenwende für die Ökumene?“ Vielfach sei die Forderung zu hören, dass jeglicher Kontakt mit dem Moskauer Patriarchat sofort abzubrechen sei. Dabei gehörte ein Großteil der Ukrainerinnen und Ukrainer selbst dieser Kirche an. Allerdings kritisierten diese zunehmend, dass der Moskauer Patriarch Kyrill Putins Krieg theologisch zu rechtfertigen versuche.
Daneben gibt es auch die Orthodoxe Kirche der Ukraine, die 2019 vom Patriarchen von Konstan-tinopel die Autokephalie verliehen bekam. Insbesondere im Westen des Landes gebe es die griechisch-katholische Kirche in der Ukraine, die vom Ritus her orthodox ist, aber den Papst als Kir-chenoberhaupt anerkennt. Dazu kommen die römisch-katholische Kirche sowie eine Reihe kleinerer evangelischer und reformierter Kirchen.
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland wünsche sich natürlich Frieden für die Ukraine und für Europa, so Miron. Dazu müssten aber auch die Christen in der Ukraine etwa auf der bevorstehenden Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe in den Dialog miteinbezogen sein. „Es geht nicht an, Gesprächspartner aus der Ukraine pauschal auszuschließen“, betonte Miron. Vielmehr müsse man die Stimme der Leidtragenden hören und mit ihnen weiter im Gespräch bleiben.
Wie aktuell die Veranstaltung zur Ukraine auf dem Stuttgarter Katholikentag war, zeigte sich daran, dass kurz danach bekannt wurde, dass die ukrainisch-orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats beschlossen hat, wegen der Haltung des russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill alle Verbindungen zu dessen Kirche abzubrechen.